Thema von Administrator im Forum Einrichtung und Gestal...
Terrarien (lat. terra = „Land, Erde“) sind Behälter und Anlagen, die zur Haltung verschiedenster Tiere und Pflanzen betrieben werden. Anders als bei Aquarien dominiert der Landanteil und/oder der Luftraum. Terrarien bestehen meist aus Glas, Kunststoff oder Holz und sind an zumindest einer Seite einsehbar.
Oft wird der Lebensraum der gepflegten Tiere oder Pflanzen im Terrarium auf kleinerem Raum nachgebildet. Der Terrarianer bemüht sich um angepasste Klimatisierung: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasserwerte und Beleuchtung werden gesteuert, inklusive ihrer jahreszeitlichen und täglichen Schwankungen.
Der größte Fehler beim Terrariendesign besteht darin, nicht einen kleinen, sondern einen verkleinerten Naturausschnitt nachzubilden, und beim weiteren Betrieb großräumiges Klima und Wetter mit dem Mikroklima des Kleinlebensraumes zu verwechseln. Darüber hinaus ist es ratsam, bei der Dekoration nach der Devise „weniger ist mehr“ zu verfahren, um langfristig die Hygiene sicherzustellen.
Beliebte Terrarienpflanzen sind etwa Kakteen, Bromelien, Orchideen und Wasserpflanzen. ( siehe Thread "Terrarienbepflanzung" ) Es gibt auch reine Pflanzenterrarien, aber häufiger gibt es Terrarien in denen Reptilien, Amphibien, Kleinsäuger, Insekten, Spinnen und Skorpione gehalten werden.
Terrarien müssen die Ansprüche der gepflegten Lebewesen und der Halter erfüllen. Diese Ansprüche sind sehr unterschiedlich, so dass es kein Standardterrarium gibt. Vielfach müssen Terrarien vom Terrarianer selbst geplant und gebaut werden. Je nach Besatz, Konstruktion und Zweck gibt es unterschiedliche Kategorien.
Wie ich schon im Thread geschrieben habe, brauche ich noch etwas Zeit mir die nötigen Infos anzulesen. Aber am Wochenende denke ich, habe ich dann soweit alles zusammen.
Thema von Administrator im Forum Einrichtung und Gestal...
Ein dicht bepflanztes und natürlich gestaltetes Regenwaldterrarium ist nicht nur optisch ein absoluter Leckerbissen. Echte Pflanzen tragen zum natürlichen Klima im Terrarium bei und bieten den Tieren die Kletter-, Versteck- oder Aufenthaltsmöglichkeiten, die sie benötigen. Grobe Äste und Astgewirr dienen einigen Reptilien als Häutungshilfe, Blüten zur Tarnung von Insekten und Wasserpflanzen werden von vielen Amphibien für die Eiablage genutzt.
Aber auch trockene Wüsten- und Steppenterrarien kann man durchaus natürlich gestalten. Hierfür eignen sich Pflanzen, die in heißeren Klimazonen vorkommen wie z. B. Sukkulenten oder Tillandsien. Je besser man den natürlichen Lebensraum seines Tieres simuliert, desto mehr natürliche Verhaltensweisen wird man zu sehen bekommen.
Bei der Bepflanzung eines Terrariums sollte darauf geachtet werden, dass die gewählten Pflanzen keinerlei Dünger oder sonstige Schadstoffe enthalten. In einigen Terraristikfachgeschäften sind spezielle Terrarienpflanzen im Angebot. Neue Pflanzen immer mehrfach abduschen und die Blätter gut abwaschen. Es gibt außerdem einige Arten, die für die Tiere giftig sein können.
Grünlilie: Standort: warm, hell und feucht. Geeignet für Regenwaldterrarien. Für Terrarien ab 30x30cm Grundfläche.
Ficus: Standort: hell bis schattig und feucht. Geeignet für Regenwaldterrarien. Die meisten Ficus-Arten werden ziemlich hoch, doch Bodenbedecker (z.B. Ficus pumila) kann man schon in kleinen Terrarien pflegen.
Efeutute, Monstera, Philodendron, Maranta: Standort: warm, hell und feucht. Geeignet für Regenwaldterrarien. Für mittelgrosse und grosse Terrarien geeignet.
Farne: Standort: halbschattig, warm, feucht und hohe Luftfeuchtigkeit. Geeignet für Regenwaldterrarien. Schon für kleine Terrarien geeignet.
Bromelien: Standort: warm, hell und leicht feucht. Geeignet für Regenwaldterrarien. Für mittelgrosse Terrarien.
Orchideen: Standort: warm, hell und feucht. Geeignet für Regenwaldterrarien. ''Mini''-Orchideen schon für kleine Terrarien, allerdings brauchen die ''normalen'' Orchideen ein hohes Terrarium wegen der Blüte.
Kakteen: Standort: warm, trocken. Geeignet für Wüstenterrarien. Schon für kleine Terrarien geeignet. (Achtung! Aufgrund der Stacheln, am besten unereichbar für die Bewohner aufstellen)
Yucca: Standort: warm, hell und nicht zu feucht . Für mittelgrosse und grosse Terrarien geeignet.
Dracaena: Standort: warm, hell und feucht. Wegen der Höhe für mittelgrosse und grosse Terrarien geeignet.
Flamingoblume: Standort: hell, feucht und warm. Für mittelgrosse Regenwaldterrarien geeignet.
Clivia: Standort: feucht, hell bis halbschattig, warm. Für grosse Regenwaldterrarien geeignet.
Einblatt: Standort: Halbschattig bis schattig, warm, nicht zu feucht . Geeignet für Regenwaldterrarien.
Schlefflera: Standort: Hell bis halbschattig, warm (nachts Temperaturabsenkung), feucht halten. Für mittelgrosse Regenwaldterrarien geeignet.
Natürlich gibt es auch noch andere für Terrarien geeignete Pflanzen. Man muss immer ein bisschen experimentieren. Gerne könnt ihr, wenn ihr noch unaufgelistete Pflanzen kennt, die einfach hier mitreinschreiben.
Thema von Administrator im Forum Einrichtung und Gestal...
Wichtig!
Wenn man sich dazu entscheidet, in die Terraristik einzusteigen, sollte man bedenken, dass dieses ein zeitaufwendiges und auch teures Hobby ist. Einige Arten stehen unter Naturschutz und sind in freier Wildbahn gefährdet, deshalb ist es sehr wichtig verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen!
Hier mal ein paar Voraussetzungen und Anschaffungen, die Ihr benötigst, wenn Ihr in die Terraristik einsteigen möchtet ( je nach Tier) :
-sie dienen nicht als angst mach gegenstände oder sonst der gleichen -gibt es vieleicht Personen im Haus die absolut nicht damit klar kommen ? -sie fallen nicht ins Haustiergesetzt ( solange sie in ihren terarien sind!) aber besser ist es natürlich immer das ganze mit Vermieter abzusprechen -Du ekelst Dich NICHT vor Futtertieren (Heimchen usw.), die Du lebend verfüttern wirst. -Du hast genügend Zeit täglich nach deinen Tieren zu sehen und sie zu verpflegen. -Du bist dir im Klaren, dass einige Reptilien sehr alt werden können. -Du hast jemanden, der sich um die Tiere kümmert, wenn du mal längere Zeit nicht da bist. -Reptilien sind keine "Streicheltiere" -Tierarztbesuche können teuer werden. -nicht zu vergessen die Strom- und Unterhaltungskosten. -vor allem sollte man dran denken wie groß das tier endgültig wirt und ob außreichend platz vorhanden ist . -dann sollte man auch erst mal etwas lektüre lesen und sich informieren bevor man ein tier kauft
Nun zu den Anschaffungen:
Terrarium,Aquaterarium,Aquarium mit Landteil Quarantänebecken Kotprobenuntersuchungen beim Tierarzt Thermometer / Hygrometer Bodengrund (Sand, Erde, Humus,Rindenmulsch,Aspenspähne...) Wärmelampe/ Spot und die dazugehörige Fassung UV - Lampe/Röhre und die dazugehörige Fassung/Vorschaltgerät Einrichtungsgegenstände wie Höhlen, Wasserschalen, Heizstein,Heizmatte,Heizstrahler,Wärmeschutzkorb... zur optischen Verschönerung Pflanzen, Steine, Bambus, Lianen,verschiedene Hölzer, Rinden ,Flechten ,Moose,Stauden,Fahre,Lehm,... Zeitschaltuhren,Hygrostat,Termostat, Mehrfachsteckdosen,Verlängerungen,Beregnungsanlagen Futter Vitamin/Mineralstoffpräperate,Deinfektionsmittel, Pinzette, Pipette,Handschuhe,Schlangenhaken,
Falls Ihr noch eigene Andere Vorschläge habt, scheut Euch nicht und schreibt kurz etwas dazu.
Schönes Wochenende wünscht der Admin und der Moderator Sascha
Im Mitgliederbereich des Forums ist ein neuer Infothread über Axolotl aufgemacht worden. Ich hoffe, das Ihr diese "Viecher", wenn Ihr sie denn noch nicht kennt, nach der Info genau so spannend findet wie ich! Ich selbst habe leider noch keine, aber ich habe mir schon einiges an Wissen über diese relativ unbekannte Spezies angelesen. Wenn Ihr also noch etwas verbessern oder hinzufügen wollt - immer gerne.
Als zweites ist ein neuer Beitrag mit dem Namen Amphibien und Reptilien füttern" im Bereich "Allgemeines um die Terraristik" von mir geschrieben worden und ist bereit von Euch gelesen und kommentiert zu werden.
Über Fragen und/oder Kommentare freuen wir uns natürlich.
Für Amphibien und Reptilien existiert ein breites Spektrum an Nahrungsmitteln. So lassen sich die Amphibien und Reptilien Ernährungstechnisch in drei Gruppen unterteilen:
Herbivoren (Pflanzenfresser) Dazu gehören z.B. die europäische Landschildkröten, Dornschwanzagamen und Grüne Leguane. Deren Hauptnahrung besteht aus Wiesenkräutern, Salat, Gemüse, Keimlingen und Obst. Jedoch gibt es hier artspezifische Unterschiede bei der prozentualen Zusammensetzung zu beachten. So benötigen Dornschwanzagamen zusätzlich Körnerfutter wie Mais oder Hirse.
Omnivoren (Allesfressender) Tejus, Schmetterlingsagamen und Bartagamen sollten pflanzliche und tierische Kost bekommen. Neben Futterinsekten sollte ihnen auch Löwenzahn, Klee, Kresse u.ä. Kräuter angeboten werden. Echte Leckerbissen sind zerkleinerte Karotten, Tomaten und Zucchini.
Karnivoren (Fleischfresser) Bis auf die Schlangen, die sich meist von Kleinsäugern ernähren, wird mit Insekten gefüttert. Dabei sollten die Futterinsekten dem natürlichen Fressverhalten und Beutespektrum entsprechen.
Lebendfutter Lebendfutter ist der Klassiker unter dem Reptilienfutter. Es erfüllt alle Ernährungsansprüche und regt zudem zur Bewegung und zu artgerechtem Verhaltung an.
Konservierte Futtertiere Durch konservierte Futtertiere hat man stets gutes und einwandfreies Futter zur Hand. Verpackt sind die konservierten Futtertiere in Dosen, wodurch sie Aroma, Geschmack und Nährwerte behalten.
Pelletfutter Je nach den Ernährungsansprüchen der einzelnen Arten und Tiergruppen werden spezielle Kunstfutter hergestellt, die sich sogar in ihrer Zusammensetzung an den unterschiedlichen Lebensphasen der Tiere orientieren. Da viele Echsen auf „jagdbares“ Futter besonders gut reagieren, können Pellets zur besseren Akzeptanz in Bewegung gebracht werden.
Nahrungsergänzung Terrarienbewohner benötigen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine um gesund zu bleiben. Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel können über das Trinkwasser und Futter – durch Bestäuben von Lebendfutter – angereicht werden.
Futtertiere Futtertiere sollten stets mit hochwertigem, calciumreichen Futter genährt werden und vor der Verfütterung mit Calciumpräparat bestäubt werden, damit die Reptilien keine „leeren“ Chitinpanzer bekommen.
Heimchen (Acheta domesticus) Langfühlerschrecke aus der Familie der Echten Grillen. Das Heimchen wird von fast allen Terrarientieren als Futterinsekt angenommen. Der Chitinpanzer ist nicht zu hart und die Heimchen halten gut bis zur nächsten Fütterung. Die Palette reicht dabei von den nur wenige Millimeter großen Mikro-Heimchen bis hin zu ausgewachsenen 30 mm Tieren.
Steppengrille (Gryllus assimilis) Langfühlerschrecke aus der Familie der Echten Grillen. Die Steppengrille ist nicht sehr flink und hat mit 35mm eine beachtliche Größe, wodurch sie sich gut als Futterinsekt eignet. Steppengrillen kommen aus subtropischem Klima Südafrikas und ihre Sprungkraft ist nicht allzu groß. Die Steppengrille dient oft als Ersatz für Heimchen, da sie bei gleicher Größe nicht ausgewachsen sind und somit nicht zirpen.
Argentinische Waldschabe (Blaptica dubia) Die Argentinische Waldschabe ist sehr robust und eine gute Alternative zu Heimchen und Grille. Sie wird von den meisten Terrarienbewohnern angenommen, vor allem von Großechsen. Vorteil der Argentinischen Waldschabe ist, dass die Männchen nicht rufen und somit keine Geräuschbelästigung zustande kommt. Sollten Tiere entfliehen, können sie sich in normalen Wohnungen nicht vermehren.
Rosenkäferlarve (Cetonia aurata) Die Rosenkäferlarve wird bis zu 40 mm lang und fingerbreit. Sie entsprechen den heimischen Engerlingen, kommen aber aus tropischen Regionen Afrikas. Aber Vorsicht, trotz ihrer weichen Haut, können sie mit ihrem Beißwerkzeug zwicken.
Wachsraupe (Galleria mellonella) Wachsraupen sind eigentlich Schädlinge im Bienenstöck, aber zugleich auch ein hervorragendes Futtertier. Sie schmecken süßlich, weswegen die Tiere sie lieben. Am besten lagert man die Raupe im Kühlschrank, da so die Aktivitäten und Nahrungsaufnahme gesteuert werden kann.
Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) Erwachsene Wüstenheuschrecken können ein Gesamtlänge von bis zu 75 mm erreichen und gehören zu den größten Insekten, die als Futtertiere verkauft werden. Die Färbung heranwachsender Tiere weckt bei vielen Terrarienbewohnern den Beutetrieb. Dies macht die Wüstenheuschrecke als Futtertier beliebt, besonders bei Bartagamen, Basilisken, Kragenechsen, Wasseragamen und Waranen.
Zophobas (Zophobas morio) Zophobas sind Schwarzkäfer-Larven, die bis zu 50 mm lang werden und von vielen Reptilien gern gefressen werden. Sie sind sehr eiweißreich, weshalb man sie nicht als alleiniges Futter verabreichen sollte.
Mittelmeergrille (Gryllus bimaculatus) Die Mittelmeergrille, auch Zweifleckgrille genannt, stammt aus dem Mittelmeerraum. Mittelmeergrillen sind im Gegensatz zu Steppengrillen dunkel und können ebenfalls im halbadulten Alter verfüttert werden.
Der (das) Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist ein aquatil lebender mexikanischer Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae), der natürlicherweise nur als Dauerlarve auftritt. Die Art erreicht die Geschlechtsreife, ohne ihre äußere Larvengestalt zu verändern und eine bei Amphibien sonst übliche Metamorphose zu durchlaufen. Der Name stammt aus der aztekischen Sprache Nahuatl und ist abzuleiten von atl (Wasser) und xolotl (einem Aztekengott) – er bedeutet etwa Wassermonstrum oder nach anderer Deutung Wasserpuppe. Alexander von Humboldt brachte im Jahr 1804 als Erster Axolotl nach Europa, die als exotische Kuriosität im Pariser Naturkundemuseum dienten.
Beschreibung Geschlechtsreife Axolotl weisen meist eine Gesamtlänge von 23 bis 28 Zentimetern auf (seltener über 30; auch von einzelnen Tieren über 40 Zentimeter wird berichtet) und sind gedrungen gebaut. Sie verfügen über einen kräftigen, seitlich abgeflachten Ruderschwanz mit Flossensäumen, die sich weit nach vorne fortsetzen. An den Flanken sind Rippenfurchen deutlich ausgeprägt. Am flachen, breiten Kopf findet man beidseitig jeweils drei äußere Kiemenäste und dahinterliegend mit Knorpelzähnen besetzte Kiemenspalten. Das breite Maul ist unterständig, die Schnauze ist abgerundet und die kleinen lidlosen Augen stehen weit auseinander. Die Gliedmaßen sind recht kurz, aber kräftig. Die gewöhnliche Wildfärbung der Tiere ist dunkelgrau oder braun marmoriert, bauchseits etwas heller. In der Aquaristik wurden darüber hinaus viele Farbvarianten gezüchtet, darunter leuzistische und albinotische. (Dabei wurden teils auch andere Querzahnmolche, namentlich Ambystoma tigrinum, eingekreuzt.) Die Geschlechter können in erster Linie anhand der Kloakenregion unterschieden werden: Bei adulten Männchen ist die Kloake etwas hervorgewölbt, bei den Weibchen hingegen flacher.
Vorkommen Axolotl sind endemisch im Xochimilco-See und im benachbarten Chalco-See innerhalb eines vulkanischen Beckens bei Mexiko-Stadt beheimatet. Diese Seen bilden die Überbleibsel eines ausgedehnten Gewässersystems, das heute teilweise nur noch kanalartig ausgeprägt ist. Aus dem größten Teil des ursprünglichen Areals, etwa dem (ehemaligen) Texcoco-See und dem Zumpango-See, ist die Art inzwischen verschwunden. Die Tiere sind nachtaktiv, bevorzugen kühle, sauerstoffreiche Wasserverhältnisse und halten sich am Gewässergrund auf.
Eine Besonderheit, die Axolotl etwa mit dem Grottenolm und manchen anderen sogenannten obligat pädomorphen Amphibien gemeinsam haben, ist, dass sie nie richtig erwachsen werden, sondern ihr gesamtes Leben im kiemenatmenden Larvenstadium unter Wasser verbringen (vergleiche Hauptartikel Neotenie). Sie wachsen wie die meisten anderen Lurche als Larve heran, metamorphosieren natürlicherweise jedoch nicht. Trotzdem erreichen sie die Geschlechtsreife. Grund für die ausbleibende Umwandlung ist ein angeborener Schilddrüsendefekt: Für die Metamorphose notwendige Hormone können nicht ausgeschüttet werden. Durch künstliche Gabe des Schilddrüsenhormons Thyroxin lässt sich die Metamorphose zu einem terrestrischen, lungenatmenden Querzahnmolch experimentell dennoch herbeiführen.
Evolutionär betrachtet ist das Unterbleiben der Metamorphose jedoch nichts Pathologisches, da die Wohngewässer nicht austrocknen und dem Tier die Umwandlung zum Molch keinen Vorteil brächte (vergleiche Grottenolm).
Regeneration Axolotl verfügen über die Fähigkeit, Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns und Herzens wiederherzustellen. Die Regenerate sind in der Regel keine Verkrüppelungen, sondern vollständig und funktionstüchtig. Nach einer Verwundung bildet sich ein Wundepithel, das auch darunterliegendes Gewebe zu Heilungsprozessen veranlasst. Nach wenigen Tagen bildet sich bei verlorenen Körperteilen „eine Art Regenerationsknospe“ (Kerstin Reimers-Fadhlaoui, Laborleiterin im Bioregeneration Center der Medizinischen Hochschule Hannover), aus der das Körperteil nachwächst.
Die Regenerationsfähigkeit macht die Art zu einem lohnenden Forschungsobjekt. Untersucht werden die Mechanismen, die eine solche Regeneration ermöglichen. Bisher nahm man an, dass sich nach einer Verletzung zunächst die umliegenden Zellen in sogenannte „Alleskönner-Zellen“ (pluripotente Stammzellen) zurückentwickeln und im nächsten Schritt aus diesen alle neuen Zellen entstehen. Neuere Forschungen haben ergeben, dass sich Gliedmaßen oder Organe aus Zellen regenerieren, die sich nur jeweils zu bestimmten Gewebetypen weiterentwickeln können.
Fortpflanzung Mit etwa acht bis 15 Monaten werden Axolotl geschlechtsreif. Im natürlichen Lebensraum liegt die Paarungszeit wohl im Februar, wenn in den Bergen der Schnee schmilzt und kühles Tauwasser die Wassertemperatur der Heimatseen vorübergehend deutlich absenkt. In Aquarien kann es auch zu sonstigen Zeiten zur Fortpflanzung kommen. Die Balz des Männchens ist eine Art Tanz: Während der aufgerichtete Schwanz häufig schnelle schlängelnde Bewegungen ausführt, wird der Körper gebeugt. Daraufhin werden eine oder mehrere Spermatophore(n) auf dem Boden abgesetzt. Das Weibchen nimmt diese mit seiner Kloake auf. Einige Stunden später erfolgt das Ablaichen. Die Eier werden vorzugsweise an Blättern von Wasserpflanzen angeheftet. Ein Gelege besteht aus etwa 80 bis 800 Eiern. Die Larven schlüpfen, stark temperaturabhängig, nach ungefähr 15 bis 20 Tagen Embryonalentwicklung. Zunächst zehren sie noch zwei Tage von ihrem Dottervorrat, bevor sie selbständig auf Nahrungssuche gehen.
Nahrung Wildlebende Axolotl ernähren sich als Lauerjäger von Krebstieren, weiteren wasserbewohnenden Wirbellosen (beispielsweise Insektenlarven), kleinen Fischen und dem Laich sowie Jungtieren von anderen Lurchen. Auch der Nachwuchs der eigenen Art gehört zu ihrem Nahrungsspektrum.
Heimtierhaltung Bei einer Haltung im Aquarium sollte keine Vergesellschaftung mit anderen Arten erfolgen, sondern nur mit etwa gleichgroßen Artgenossen. Eine Zusammenhaltung mit Fischen ist zu vermeiden, Futterfische sind möglich. In Gefangenschaft kann man Axolotl hauptsächlich mit Lebendfutter wie Kleinfischen, Schnecken, Bachflohkrebsen, Heimchen, Kellerasseln, Regenwürmern und Mückenlarven ernähren. Ersatzweise werden auch spezielle Pellets verabreicht. Zierfische wie Guppys und Zebrabärblinge sind ebenfalls möglich. Die Fütterung sollte bei gedämpftem Licht erfolgen, da Axolotl dämmerungs- und nachtaktiv sind.
Axolotl sind rein unter Wasser lebende Amphibien. Um diese Schwanzlurche möglichst optimal zu halten, sollte die Wassertemperatur durchschnittlich 15 bis maximal 21 °C betragen (optimal sind 17 °C), da höhere Umgebungstemperaturen das Immunsystem der Tiere destabilisieren können. Eine reduzierte Überwinterungstemperatur ist im Aquarium nicht notwendig. Erkrankte Axolotl gesunden jedoch schneller, wenn das Wasser für einige Zeit auf 6 bis 8 °C abgekühlt wird, was ungefähr der Wintertemperatur ihrer Heimatseen entspricht. Axolotl tolerieren zwar Temperaturschwankungen, sollten ihnen aber nicht dauerhaft ausgesetzt sein. Sie leben hauptsächlich am Beckenboden, was bei der Einrichtung des Aquariums zu berücksichtigen ist. Für drei adulte Tiere sollte das Aquarium eine Mindestgröße von 80 mal 40 Zentimetern Grundfläche haben und vorzugsweise mit einem luftbetriebenen Hamburger Mattenfilter (HMF) gefiltert werden. Härteres Leitungswasser mit einem pH-Wert von 7 bis 8,5 ist für die Haltung geeignet. Weiches Regen- oder Tümpelwasser sollte dagegen nicht verwendet werden.
Aquarien-Axolotl stammen ausschließlich aus Nachzuchten, da die Entnahme aus ihren Heimatseen inzwischen streng verboten ist. Der relativ umfangreiche Laich eines Weibchens wird meist von Artgenossen verzehrt. Daher empfiehlt sich zur Zucht die Herausnahme und getrennte Hälterung einer Anzahl Eier. Die geschlüpften Larven werden anfangs bis zu einer Größe von 20 Millimetern mit Salinenkrebsen, kleinen Daphnien oder Cyclops gefüttert.
In Gefangenschaft erreicht die Art ein Alter von etwa 12 bis 20 Jahren, auch Einzelfälle höheren Alters bis hin zu 28 Jahren sind bekannt.
Weiterführende Haltungsempfehlungen sollten der Fachliteratur entnommen werden.
Gefährdung, Artenschutz Axolotl sind heute in Gefangenschaft sehr viel häufiger als in ihrem ursprünglichen Lebensraum anzutreffen. Das natürliche Habitat ist aufgrund des Wachstums der Agglomeration von Mexiko-Stadt stark verschmutzt. Bemühungen zur Verbesserung der dortigen Wasserqualität führten bisher aber auch zu keiner Bestandserholung. Die Trockenlegung von Seen und Feuchtgebieten, Staudammbau sowie das Aussetzen gebietsfremder Fischarten (Tilapia, Karpfen) gefährden den natürlichen Axolotlbestand erheblich. Seit 2006 stuft die IUCN den Axolotl in ihrer Roten Liste in der höchsten Gefährdungskategorie „critically endangered“ (akut vom Aussterben bedroht) ein. Nach jüngsten Schätzungen wird die Wildpopulation auf nurmehr 700 bis höchstens 1200 Individuen beziffert, die an sechs verschiedenen Orten innerhalb des Xochimilco-Feuchtgebietes existieren.
Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen wird die Art im Anhang II gelistet, in der EG-Verordnung 318/2008 im Anhang B.
Axolotl in der mittelamerikanischen Kultur Der Axolotl wurde von den mittelamerikanischen Ureinwohnern gefischt und als Delikatesse angesehen. Die Azteken sahen in ihm ein heiliges Tier, und dennoch war er bei Festessen ein häufiger Leckerbissen. Auch heute noch gelangen illegal wildgefangene Axolotl vereinzelt auf örtliche Märkte und werden zum Verzehr angeboten.
Interessantes - Die Klontanks in Frank Herberts Dune-Zyklus heißen Axlotl-Tank. - Literarisch taucht der Name Axolotl in Carl Zuckmayers Schauspiel Der Hauptmann von Köpenick aus dem Jahr 1931 auf, wo die Schuhfabrik, bei der der Schuster und spätere Hauptmann Voigt vergeblich um Arbeit nachsucht, diesen Namen trägt. - Ein Axolotl ist auch Mittelpunkt der Kinderbuchreihe Axolotl und seine Freunde von Kevin Kay. - Zusätzliche Bekanntheit im deutschsprachigen Raum erlangte das Tier im Jahr 2010 durch Helene Hegemanns Debütroman Axolotl Roadkill und wurde von der Presse als Symbol für Plagiieren verwendet. - In dem Erzählband Final de Juego (deutsch: Ende des Spiels) widmet der Schriftsteller Julio Cortázar dem Axolotl eine Kurzgeschichte.
Hab dann mal einen Vorstellungs-Thread im Bereich Eifelreptilien.de eröffnet, den nur registrierte User einsehen können. Wer sich vorstellen will, darf das gerne tun. Es ist kein Muss, aber sicher eine gute Gelegenheit, sich besser kennenzulernen!
Einene schönen Start in die Woche wünscht Euch der Admin
Die Chamäleons (Chamaeleonidae) (griech. χαμαιλέων - chamaileon „Erdlöwe”) sind eine Familie der Leguanartigen innerhalb der Klasse der Reptilien (Reptilia).
Derzeit sind ungefähr 160 verschiedene Arten beschrieben, die sich in zwei Unterfamilien aufteilen: Die Echten Chamäleons (Chamaeleoninae) und die Stummelschwanzchamäleons (Brookesiinae). Nahezu alle Chamäleons sind in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet, weshalb sie unter das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen fallen und ihre Haltung somit meldepflichtig ist.
Entstehung und Evolution Der früheste fossil nachgewiesene Vertreter der Chamäleons ist Chamaeleo caroliquarti, eine Art die vor 26 Mio Jahren in Zentraleuropa lebte und sich bereits in die heute noch existierende Gattung Chamaeleo einordnen lässt. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass es sich um ein basales Chamäleon handelt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Familie deutlich älter ist und sich bereits zu Beginn der Oberen Kreidezeit von der Linie ihrer nächsten Verwandten, der Agamen, abgespaltet hat (Womöglich teilen diese beiden Gruppen aber auch einen gemeinsamen Stammvater). Der Entstehungsort der Gruppe ist weiterhin unbekannt, wobei Madagaskar, heute noch der Lebensraum der meisten Arten, als evolutionäre Wiege der Familie häufig diskutiert wird. Jedoch fehlen fossile Nachweise um die Vermutung zu belegen. Funde aus Asien und Europa lassen den Schluss zu, dass Chamäleons einst ein noch größeres Verbreitungsgebiet bewohnten als es heute der Fall ist. Wahrscheinlich durch klimabedingte Lebensraumveränderungen starben die dort lebenden Arten jedoch aus.
Verbreitung Chamäleons sind auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, einschließlich Madagaskar verbreitet und kommen daneben auf der arabischen Halbinsel und im Mittelmeerraum vor. Daneben findet man sie im westlichen Indien und auf Sri Lanka. Mittlerweile wurden bestimmte Arten jedoch auch in die US-Staaten Hawaii und Florida eingeführt wo sie nicht angestammte Habitate bewohnen. Ihre größte Artenvielfalt haben sie auf Madagaskar. In Afrika südlich der Sahara kommen ebenfalls sehr viele verschiedene Arten vor.
Lebensraum Allgemein bewohnen Chamäleons, bis auf wenige Ausnahmen, bewaldete Gebiete in warmen Regionen. Trockenheit und Luftfeuchtigkeit spielen eine eher untergeordnete Rolle. Die beiden Unterfamilien der Gruppe bevorzugen unterschiedliche Lebensräume:
Die Echten Chamäleons sind Busch- und Baumbewohner. Der Körperbau hat sich dem Leben in den Baumkronen angepasst (Greifschwanz, Greiffüße). Dennoch gibt es unter ihnen auch einige Arten, die den Boden bewohnen.
Unter den Erd- bzw. Stummelschwanzchamäleons wird die Laub- und Krautschicht allgemein als Lebensraum bevorzugt.
Chamäleons bewohnen diverse Ökozonen. In der sich im Norden des Verbreitungsgebiets befindlichen Sahara leben einige Arten innerhalb der Wüsten-Oasen. Im Gegensatz dazu existieren Chamäleons auch in, für Reptilien, überraschend kühlen Regionen, wie zum Beispiel Chamaeleo schubotzi, dass an der Schneefallgrenze des 4500 m hohen Mount Kenia lebt. Ein weiteres Beispiel für eine ungewöhnlich spezialisierte Art ist Bradypodion occidentale, welches die Muschelkiesdünen von Süd-Westafrika bewohnt. Dort ist es nicht nur besonders heiß, sondern auch wegen des hellen Bodens und der Sonnenreflektion gleißend hell.
Dennoch ist es teilweise schwierig, einer bestimmten Art einen eindeutigen Lebensraum zuzuordnen, da die Lebensumstände im Verbreitungsgebiet der jeweiligen Arten häufig stark variabel sind.
Merkmale Chamäleons weisen einige typische körperliche Merkmale auf. Auffällig sind ihr gedrungener Rumpf, der hohe Rücken und der kompakte Schädel. Zu den charakteristischen Merkmalen zählen außerdem ihre spezialisierten, unabhängig von einander bewegbaren Augen, ihre Greifhände, die ausgeprägte Farbwechselfähigkeit der meisten Arten sowie ihre lange zur Jagd einsetzbare Zunge. Chamäleons können ihre Körperform teilweise variieren, indem sie sich aufblähen oder am Kopf befindliche Lappen abspreizen.(Physiophrenie). Dadurch ist es schwierig, einige Arten genau zu bestimmen. Die Körperformen und Merkmale sind auch innerhalb einer Art stark variabel und von Alter und Geschlecht abhängig.
Kopf Der Kopf der Chamäleons fällt durch seine außergewöhnliche Form und die großen Augen auf. In der Unterfamilie der Echten Chamäleons, seltener auch bei den Stummelschwanzchamäleons, trägt er häufig einen ausgeprägten Schädelschmuck, bestehend aus Hörnern, Schnauzenfortsätzen und charakteristischen Helmformen die artspezifisch variieren. Diese festen Merkmale erleichtern die Identifizierung auch sich stark ähnelnder Chamäleonarten. Es gibt Arten, die sehr kleine Schnauzenfortsätze tragen (Calumma nasutum) oder Tiere mit einem langen Schnauzenfortsatz (Calumma parsonii). Für die Kommunikation unter den Tieren sind diese Fortsätze ein wichtiger Faktor. Außerdem existieren horntragende Arten die man nach Anzahl und Form der Hörner leicht unterscheiden kann. Eine Art, Chamaeleo quadricornis gracilior, bildet bis zu sechs Hörner aus, andere wie das bekannte Chamaeleo johnstoni besitzen nur drei oder auch weniger.
Des Weiteren tragen die Echsen Occipitallappen, eine Art des Kopfschmucks. Diese Lappen sind spreizbar und spielen bei Konkurrenzkämpfen eine Rolle. Daneben wirken Chamäleons mit abgespreizten Lappen größer und können so potentielle Fressfeinde einschüchtern. Kopf von Chamaeleo zeylandicus. Deutlich sichtbar sind der zackenähnliche Schuppenkamm an der Kehle und am Rücken sowie der hinter den Augen ansetzende hohe Helm.
Charakteristisch für die Familie sind auch die verschiedenen Schuppenkämme die an Kehle, Bauch und vorallem am Rücken vorkommen. Die Form des Rückenkamms variiert je nach Art teilweise stark. Entweder sind es Kegelschuppen, Stacheln die ihn bilden oder er gleicht in seiner Form einem Segel, wie zum Beispiel bei Chamaeleo cristatus.
Der hinten am Kopf befindliche Helm ist ein Merkmal das alle Chamäleons teilen. Er wird bei einigen Arten bis zu 8 cm hoch, teilweise ist er jedoch auch kaum sichtbar. Er hat die Funktion, den Umriss des Chamäleons verändern, sodass es eher einem Pflanzen-Teil ähnelt als einem Tier. Außer zur Tarnung dienen die auffälligen Helme auch der Kommunikation.
Augen Chamäleonaugen sind ein besonders typisches Merkmal der Echsen. Sie gelten als sehr hoch entwickelt und sind leistungsfähiger als das menschliche Auge. Sie haben zwar auch eine Linse, allerdings ist nur die Pupille sichtbar. Partien der Hornhaut werden von schuppenartigen Lidern umschlossen, die zum Teil mit dem Augapfel verwachsen sind. Die Sehschärfe wird durch die Hornhaut bewirkt. Durch das Lidloch und die Pupille tritt zusätzlich ein Effekt ein, der am ehesten mit einer Lochkamera vergleichbar ist und mit der Erhöhung der Schärfentiefe die Wirkung einer stenopäischen Lücke aufweist. Dadurch kann das Chamäleon auf bis zu einem Kilometer Entfernung scharf sehen. Somit kann das Tier mögliche Feinde rasch erkennen und Schutz im Blattwerk suchen. Eine weitere Besonderheit ist der natürliche Sichtschurtz des Chamäleonauges. Auf den Zapfen der Netzhaut, die nebenbei ein Zeichen für Tagaktivität und Farbensehen sind, können sich winzige Öltropfen anlagern, die angrenzende Sehnerven schützen, indem sie den Lichteinfall abschwächen.
Eine weitere Fähigkeit, die in dieser Ausprägung nur bei Chamäleons vorkommt, liegt im unabhängigen Bewegen der Augen. Die Augen sind so angeordnet, dass sich die Gesichtsfelder nur in einem kleinen Bereich zu einem Bild überlagern können, und so meistens zwei einzelne Bilder entstehen. Allerdings ist bis heute unbekannt, wie die beiden Bilder im Gehirn verarbeitet werden.
Die ungewöhnliche Beweglichkeit der Augen wird durch einen komplexen Muskelapparat gewährleistet.
Der Gebrauch der Augen bei der Jagd folgt einem festen Muster und gilt für jede Chamäleonart:
Zuerst wird unabhängig voneinander die gesamte Umgebung abgesucht. Ist ein Beutetier gefunden, wird es mit beiden Augen fokussiert.
Die Augen stehen aus dem Kopf regelrecht heraus. Dadurch wird das Blickfeld enorm vergrößert. Auf senkrechter Ebene beträgt es 90°, auf waagerechter Ebene 180°. Es ergibt sich ein beidäugiges Blickfeld von 342°. Dadurch entsteht ein toter Winkel von 18°, der nur einen Teil des Rückens umfasst.
Abgesehen vom Aspekt des Sehens hat das Auge auch die Funktion der innerartlichen Kommunikation. Durch das Färben der Augenpartien wird Paarungsbereitschaft oder Wiedererkennung innerhalb der Art signalisiert.
Zum Schlafen werden die Augen nach unten gesenkt und die Pupillen in eine Hautfalte gedreht, in der sie mit Hornplatten geschützt sind. Manche Arten können auch die gesamten Augen in den Kopf zurückziehen.
Zunge Auch typisch für Chamäleons ist ihre Schleuderzunge. Sie ist in ihrer Form einzigartig und kann eine Zugkraft von etwa 0,4 Newton aufbringen (Dischnerscher Versuch mit Chamaeleo montinum 1958). Sie kann das eineinhalbfache der Länge des Chamäleons erreichen.
Die Zunge ist im Kehlsack auf dem Zungenbein, einem Sesambein, zusammengezogen. Dabei wird sie nicht aufgerollt, sondern ist mit einem kurzen Stück Gummiband vergleichbar. Das Zungenbein ist mit zwei Gelenken ausgestattet, die den gesamten Knochen nach vorne schieben können. Im Falle eines Zungenschusses wird das Zungenbein nach vorne geschoben und die Muskulatur der Zunge angespannt, wodurch die Zunge aus dem Maul herausschnellt. Dieser Vorgang geschieht in einer Zehntelsekunde. Dadurch hat das Beutetier nur eine ausgesprochen geringe Chance zu fliehen.
Kurz bevor die Zunge das Beutetier berührt, kontrahiert ein Muskel an ihrer verdickten Spitze, der für die Bildung eines kegelförmigen Hohlraumes sorgt. Dadurch entsteht ein Sog, der die Beute an die Zunge heran saugt. Zusätzlich ist die Zunge mit einem nicht klebenden Sekret benetzt, was jedoch die Haftungfläche vergrößert und deswegen dafür sorgt, dass das Chamäleon die Beute leichter erfassen kann. Zuletzt schnellt die Zunge samt Beute wieder zurück in das Maul der Echse indem sie sich erneut zusammenzieht.
Die fünf Phasen des Zungenschusses
Das Beutetier wird fixiert und auf Größe, Form und Art geprüft, Ermittlung des Abstandes zwischen Chamäleon und Beute Das Maul öffnet sich langsam, die Zunge wird vorbereitet und ein Stück nach vorne geschoben Die Zunge wird abgeschossen Das Beutetier wird erfasst Die Beute wird ins Maul gezogen, im Maul festgehalten, während sich die Zunge in den Kehlsack zurückzieht. Dann wird die Beute als Ganzes hinuntergeschluckt
Auch für die Wasseraufnahme wird die Zunge benutzt. Einige Arten lecken das Wasser von Blättern, andere benutzen sie als Wasserleitung, indem sie die Zunge an Äste oder Blätter legen, über die Wasser fließt. So läuft es an der Zunge herunter direkt ins Maul.
Arten, die auf langsame Beute wie Schnecken spezialisiert sind, benötigen den Zungenschuss nicht. Sie nehmen die Beute direkt mit dem Maul auf.
Weitere Merkmale Der gesamte Körper der Echten Chamäleons ist für ein Leben in den Bäumen ausgerichtet, obwohl einige Arten nahezu ausschließlich bodenbewohnend sind (z. B. Chamaeleo namaquensis). Mit ihrem Körper imitieren sie verschiedene Teile von Pflanzen. Die Echten Chamäleons erinnern mit ihrem Körper an Blätter und Kronenpartien der Bäume, die Stummelschwanzchamäleons eher an altes Holz oder Laub (z.B. Brookesia decaeyi).
Die Füße sind zangenähnlich umgeformt, sodass sich jeweils zwei oder drei aneinanderliegende Zehen gegenüberstehen. Dadurch wird das Greifen nach Ästen deutlich erleichtert. Einige Arten haben kräftige Krallen, die den Griff zusätzlich sichern. Die Extremitäten haben einen besonderen Aufbau: Insgesamt ist jeder Fuß mit fünf Zehen ausgestattet, wobei jeweils zwei und drei Zehen miteinander verwachsen sind. Dabei sind die Hinterfüße genau umgekehrt in der Anordnung zu den Vorderfüßen (2-3 3-2).
Zusätzlich zu den Extremitäten unterstützt bei den Echten Chamäleons der Greifschwanz das Klettern. Jedoch kann der Schwanz nicht abgeworfen werden (Autotomie), wie es bei anderem Echsenarten der Fall ist. Bei Stummelschwanzchamäleons hat der Schwanz, da er relativ unbeweglich ist, nur eine abstützende Funktion.
Chamäleons können bei einem Fall aus größer Höhe die Lungen aufzublähen und damit den Sturz abfangen. Die Körpergröße schwankt innerhalb der Familie stark, wobei die Männchen meist größer sind als die Weibchen. Die größten Arten findet man in der Unterfamilie der Echten Chamäleons, Stummelschwanzchamäleons bleiben deutlich kleiner, unter ihnen befinden sich auch die kleinsten Chamäleons und einige der kleinsten Amnioten.
Das Riesenchamäleon (Furcifer oustaleti) sowie Calumma parsonii erreichen eine maximale Gesamtlänge von ungefähr 68 cm und bilden mit die größten Arten, im Gegensatz dazu ist Brookesia tuberculata das mit 3,5 cm kleinste Chamäleon.
Sinne Während der Sehsinn besonders gut ausgebildet ist, ist das Gehör der Chamäleons relativ schlecht entwickelt. Eine Ausnahme ist das zum Bodenbewohner gewordene Chamaeleo namaquensis, dessen Gehör deutlich feiner als das anderer Chamäleons ist.
Die Nase hat nur eine Atemfunktion. Das Riechen geschieht, wenn es überhaupt stattfindet und nicht auch ein ausgesparter Sinn ist, über das Jacobson-Organ. Allerdings ist es ebenfalls nicht sicher, ob die Chamäleons dieses Organ tatsächlich benutzen.
Farbwechsel
Der Farbwechsel dient bei Chamäleons nicht in erster Linie der Tarnung, sondern vor allem zur Kommunikation mit Artgenossen. Die Bereitschaft zur Balz wird zum Beispiel oft von auffälligeren Farben und Mustern begleitet. Die Färbung hängt zudem von äußeren Faktoren wie Temperatur, Sonneneinstrahlung, Tageszeit oder Luftfeuchtigkeit ab. Bei hohen Temperaturen färben sich die Tiere hell, um das einfallende Licht zu reflektieren. Bei niedrigen Temperaturen nehmen sie eine dunkle Farbe an, um die Energie des Lichts aufzunehmen. Ist es jedoch einer zu hohen Sonneneinstrahlung ausgesetzt, färbt es sich durch UV-absorbierende Melanine schwarz. In der Nacht nimmt es sehr helle Farben an. Mit zunehmenden Alter und bei Krankheit werden die Farben blasser. Das prinzipiell mögliche Spektrum an Farben und Mustern ist stark artspezifisch. Einige Arten haben nur ein sehr kleines Farbspektrum (wie zum Beispiel die Stummelschwanzchamäleons) oder können ihre Farbe gar nicht wechseln. Der Farbwechsel läuft art- und situationsabhängig unterschiedlich schnell ab. Am schnellsten wechseln die Farben in Gefahren- oder Kampfsituationen.
Die Farbänderung erfolgt durch Pigment-Ausbreitung und -Konzentration in den Farbzellen. Für den Farbwechsel sind drei spezialisierte optische Hautzellentypen (Chromatophoren) verantwortlich, welche unter der Oberhaut in einigen Schichten übereinander liegen. Melanophoren, Xanthophoren (bzw. Erythrophoren) und Guanophoren enthalten Zytoplasma, in dem sich Farbstoffe befinden. Jede dieser Schichten ist für unterschiedliche Farben bzw. Farbzustände verantwortlich. Die oberste Schicht ermöglicht gelbe und rötliche Farbtöne durch Carotinoide. Darunter befindet sich eine Zellschicht mit schwarzbraunen Melaninen. Die unterste Zellschicht ist durch die Eigenschaften seines Farbstoffes, Guanin, in der Lage, das einfallende Licht zu brechen und erzeugt damit die blaue Farbe. Durch das Zusammenspiel aller Farbzellen ergibt sich die endgültige Farbgebung.
Haut und Häutung Die drüsenarme Haut der Chamäleons ist teils regelmäßig (Granula, oder Körnerschuppen), teils unregelmäßig (Tuberkel) mit Schuppen bestückt. Diese Verteilung ist nicht regelmäßig und kann auch innerhalb der Art stark variieren. Dennoch wird es als wichtiges Unterscheidungsmerkmal herangezogen. Es gibt mehrere Schuppenarten:
Körnerschuppen → Normale Haut Tuberkeln → Normale Haut Tafelschuppen → Normale Haut Kegelschuppen → Nur an Kämmen (Rücken-, Kehl- oder Bauchkamm) Plattenschuppen → Nur am Kopf Dornen und Stachel aus Horn → Nur am Rückenkamm oder als Dorsal/Occipitalhorn am Kopf
Der Haut-Aufbau gleicht dem anderer Reptilien: Obenauf liegt die Epidermis (Oberhaut), die alle äußeren Einflüsse abwehrt. Diese Schicht ist starr und verhornt und wächst nicht stetig mit dem Körper mit. Chamäleons wachsen bis zu ihrem Lebensende, wodurch sie sich ihr Leben lang regelmäßig häuten müssen. Vor der Häutung wird unter der aktuellen Haut eine neue Hautschicht gebildet. Sie wird von einer noch tieferen Schicht gespeist, die ständig neue Hautzellen produziert. Kurz vor dem Bevorstehen der Häutung ist die Haut heller und trüber als sonst, die Zeichnungen auf der Haut wirken unscharf und verwaschen. Jetzt löst sich nach und nach die alte Epidermis. Durch Reiben und Rubbeln an Ästen u.ä. versuchen die Echsen den Vorgang zu beschleunigen. Selbst mit ihren Füßen und dem Maul ziehen sie ihre alte Haut ab. Die Häutung ist immer ein Zeichen dafür, wie gut es dem Tier geht. Sie hängt von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Hormonen ab. Bei einer schlechten Häutung geht es dem Chamäleon nicht gut.
Die Dauer einer solchen Prozedur hängt vom Tier ab. Mal kann es Tage, manchmal nur ein paar Stunden dauern.
Nach der Epidermis folgt das Corium (Lederhaut). Hier befindet sich die Muskulatur der Haut, die Nerven, Blutgefäße, elastische Fasern, Sinneskörper und Farbzellen enthält. Zum Schluss folgt die Subcutis (Unterhaut), eine Art Verbindungsstück.
Verteidigung und Tarnung Chamäleons zeigen keine aktive Verteidigung gegenüber potenziellen Feinden, besitzen aber ein gewisses Repertoire an Drohgebärden oder Tarnstrategien zur Feindvermeidung. Die meisten Chamäleons drohen durch ein Aufreißen des Mauls, einige Arten können dabei sogar gut hörbare Zischlaute von sich geben (z. B. das Jemenchamäleon (Chamaleo calyptratus)). Viele der kleineren Arten lassen sich bei Gefahr zu Boden fallen und stellen sich tot (Thanatose).
Mimese Mimese bezeichnet die Nachahmung der Umgebung zur Tarnung, eine Strategie die von allen Chamäleonarten zum Schutz angewandt wird. Dabei imitieren Echte Chamäleons häufig Blätter (Blattmimese), was bereits durch die Körperform begünstigt wird. Ebenso ähnelt die Bewegung diverser Chamäleons im Geäst der sich im Wind bewegender Blätter. Dabei schaukeln die Tiere in ihrem Gang rhythmisch nach vorn und wieder zurück. Diese Gangart unterstützt zudem das stereokopische Sehen der Tiere, da sie damit die Einschränkung ihrer Sichtfelder durch Bewegung des Körper verkleinern können.
Die Stummelschwanzchamäleons sind farblich eher braun, schwarz oder dunkelgrün. Durch ihre zackige Körperform (deutlich sichtbar bei Brookesia decaryi) imitieren sie überwiegend trockenes, am Boden liegendes Laub.
In beiden Gruppen häufig anzutreffen ist die Stockmimese, die Nachahmung von Geästpartien oder auf dem Boden liegender Hölzer.
Es gibt auch einige sehr spezialisierte Mimesen, zum Beispiel die Gras-Mimese bei Rieppeleon kerstenii oder die Mimese eines vertrockneten Blattgerippes die bei verschiedenen madagassischen Stummelschwanzchamäleons vorkommt.
Thanatose Die zweite Tarnmethode ist die Thanatose (Schreckstarre), bei der sich das Chamäleon tot stellt (häufig anzutreffen bei Stummelschwanzchamäleons). Bemerkt das Chamäleon eine potentielle Bedrohung verharrt es augenblicklich in seiner aktuellen Stellung. Wird sein Körper berührt, lässt es sich sofort fallen. Auf dem Boden ist es dann für mögliche Fressfeinde kaum erkennbar. Beim Fallen drehen sich Chamäleons auf den Bauch, um dem Angreifer den Rücken und damit die unempfindlichste Körperpartie zu zeigen. Dieser Schutz wird zudem durch Knochen effektiver, die sich nach dem Fall „ausfahren“ und das Rückenmark schonen.
Ernährung & Fortpflanzung Chamäleons ernähren sich von Insekten; größere Exemplare fressen auch kleine Vögel, genauso wie kleinere Artgenossen nicht verschmäht werden.
Bei einigen Arten (Furcifer pardalis, Bradypodion fischeri, Chamaeleo jacksonii und insbesondere Chamaeleo calyptratus) wurde beobachtet, dass sie als Nahrungsergänzung auch gerne Früchte und Gemüse zu sich nehmen.
Als Echsen legen sie meist (durchschnittlich 4 Wochen nach der Begattung) Eier, sind also ovipar. Sie können 5-35 Eier legen. Die Embryonalentwicklung dauert ausgesprochen lange, bei einigen Arten mehr als zwei Monate. Nach dem Schlupf zeichnen sich die Jungen jedoch durch ein schnelles Körperwachstum aus. Eine Art, das Kleine Dreihornchamäleon (Chamaeleo (T.) fuelleborni), bringt vollentwickelte Junge zur Welt (ovovivipar). Ovoviviparie tritt besonders häufig bei Reptilien-Arten in sehr kühlen Lebensräumen auf, da der Boden keine ausreichend hohe Temperatur für die Entwicklung der Eier bietet.
Haltung in Gefangenschaft Chamäleons sind in den letzten Jahren aufgrund ihrer Farbenpracht als Terrarientiere beliebt. Der Haltungsaufwand für diese empfindlichen Tiere ist hoch. Wildfangtiere werden häufig angeboten, gehen jedoch aufgrund von Transportstress und Krankheiten häufig nach kurzer Zeit ein.
Symbolische und mythologische Bedeutung Sprichwörtlich ist das Chamäleon als Begriff für Personen geworden, die es verstehen sich jeder Umgebung anzupassen. Dieser Begriff kann sowohl positiv als auch negativ besetzt werden. In einigen Kulturen steht das Chamäleon für die Zeit, da seine Augen mit der Fähigkeit nach hinten, seitlich und nach vorn gleichzeitig zu blicken, als Symbol für die Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gelten. Traditionelle afrikanische Chamäleonmaske
Besonders in der Mythologie Afrikas spielt das Chamäleon eine sehr große Rolle. Genau wie dem schlauen Fuchs oder der diebischen Elster werden den Chamäleons auch spezielle Eigenschaften angerechnet:
Ein Aspekt ist der Zusammenhang mit dem Tod. Demnach war das Chamäleon der Überbringer einer Botschaft von den Göttern. Diese beschrieben darin die Unsterblichkeit des Menschen. Nachdem sie dem Chamäleon den Auftrag erteilt hatten, machte dieses sich sofort auf den Weg. Allerdings war es nicht besonders schnell, trödelte und verbrauchte viel Zeit mit Fressen. Da wurden die Götter ärgerlich und beauftragten einen Vogel. In seiner Botschaft stand jetzt jedoch die Sterblichkeit des Menschen. Die Menschen bekamen die Botschaft und glauben dem später eintreffenden Chamäleon kein Wort über die Unsterblichkeit mehr. Die einen sagen, wäre das Chamäleon schneller gewesen, wären die Menschen jetzt unsterblich. Daher hassen viele Ureinwohner Afrikas das Tier. Allerdings gibt es auch Stämme, die dem Chamäleon verzeihen, da es sowieso ein langsames Tier ist. Eine andere Nachsagung sind die heilenden Kräfte von Chamäleons. Hierbei werden Chamäleons erkrankten Menschen auf den Kopf gesetzt und dann abgewartet, wie der Patient reagiert. Aus den Reaktionen wird dann die Diagnose erstellt. Einen weiteren Heilungserfolg verspricht man sich aus getrockneten Chamäleons, welche zu Pulver verrieben mittels einer Suppe eingenommen werden, die Heilungschancen sind jedoch gering und die medizinische Wirkung ist umstritten. Der letzte Aspekt sind Unheil bringende Kräfte. Einige Stämme gehen den Chamäleons aus dem Weg, weil sie Unglück fürchten. Ein weiterer Mythos besagt, dass Frauen keine Chamäleons anschauen sollten, da sie sonst niemand heiraten wird.
Sonstiges Während einige Chamäleons über 15 Jahre alt werden können existieren auch diverse kurzlebige Arten.Furcifer labordi ist sogar das kurzlebigste Landwirbeltier der Erde. Diese Chamäleonart stirbt im Alter von maximal fünf Monaten, in nur zwei Monaten wachsen die Tiere zur Geschlechtsreife heran, müssen dann rasch einen Partner finden und sich fortpflanzen, bevor sie im Alter von vier bis fünf Monaten sterben. Furcifer labordi lebt im Südwesten Madagaskars.
Einige Chamäleons, z. B. Ch. namaquensis und Bradypodion occidentale besitzen eine spezielle Salzdrüse, die sogenannte Hadersche Drüse. Diese ist besonders wichtig für Arten, die in Trockengebieten leben. Sie können überschüssiges, wasserbindendes Salz an einer Drüse an der Nase ausscheiden und dadurch längere Zeit ohne Flüssigkeit auskommen.
Systematik Chamäleons lassen sich in zwei Unterfamilien einteilen: -Echte Chamäleons (Chamaeleoninae) Artenreiche Gruppe meist großer, langschwänziger Chamäleons mit auffälligem Gesichtsschmuck und ausgeprägter Farbwechselfähigkeit.
-Stummelschwanzchamäleons (Brookesiinae) Eher artenarme Gruppe kleiner Chamäleons mit rudimentären Schwänzen, meist dezent gefärbt, selten mit Gesichtsschmuck und mit geringer Farbwechselfähigkeit.
Die Einteilung der Chamäleons in die beiden Unterfamilien ist allgemein anerkannt, allerdings ist die Zuordnung einiger Gattungen umstritten. So kommen Conrad A. Matthee, Colin R. Tilbury und Ted Townsend in einem 2004 veröffentlichten Artikel über eine eingehende molekularbiologische Analyse von Proben aus 83 Individuen der Gattung Rhampholeon und deren Vergleich unter anderem zu dem Schluss, dass die Stellung der Gattungen Rhampholeon und Rieppeleon innerhalb der Chamaeleonidae geändert werden sollte, da sich in den Untersuchungen eine Zuordnung zur Unterfamilie der Chamaeleoninae herausgestellt hat.
Geckos (Gekkonidae) sind eine Familie der Schuppenkriechtiere (Squamata). Sie bevölkern seit etwa 50 Millionen Jahren die Erde und haben sich im Laufe ihrer Entwicklung weltweit ausgebreitet. Dank ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit haben die Geckos die verschiedensten Lebensräume erobert und sind sowohl in den gemäßigten Zonen als auch in den Wüsten der Erde, vor allem aber in den Tropen anzutreffen. Dort haben sie es zu einer schier unüberschaubaren Artenvielfalt gebracht.
Merkmale Geckos sind kleine bis mittelgroße Echsen, die zwischen 1,6 cm (Sphaerodactylus ariasae) und knapp 40 cm groß werden können, wobei der vermutlich aus Neuseeland stammende und wohl erst im späten 19. Jahrhundert ausgestorbene Kawekaweau-Gecko Hoplodactylus delcourti eine Körperlänge von etwa 60 cm erreichte. Eine ähnliche Größe erreichte der um 1840 ausgestorbene Rodrigues-Riesengecko Phelsuma gigas. Die meisten (etwa 75%) sind dämmerungs- oder nachtaktive Tiere mit dementsprechend unauffälliger Färbung und einer der Nachtaktivität angepassten Spaltpupille. Eine Geckoart, nämlich der Helmgecko (Tarentola chazaliae), ist die einzige Wirbeltierart, von der man weiß, dass sie nachts Farben erkennen kann. Diese Eigenschaft haben die Geckos ihren äußerst lichtempfindlichen Augen zu verdanken. Die Stäbchenzellen der Netzhaut des Helmgeckos sind laut Forschern der Universität Lund in Schweden circa 350 Mal lichtempfindlicher als jene der menschlichen Augen bei Dämmerlicht.
Manchmal sonnen sich die scheuen nachtaktiven und meist sehr flinken Tiere in der frühen Dämmerung oder am Tage, so wie es die meisten Mitglieder der Gattung Taggeckos gerne tun. Letztere sind im Gegensatz zu ihren nachtaktiven Verwandten auffälliger gefärbt und besitzen eine runde Pupille.
Eine weitere Unterteilung bei den Geckos bezieht sich auf deren Zehen. Eine grobe Unterteilung kann man in Lamellengeckos und Krallengeckos machen. Geckos der ersten Gruppe können dank perfekter Adhäsion durch ihre mit Milliarden feinster Härchen (Spatulae; etwa 200 Nanometer breit und lang) besetzten Füße, bei der sie sich der Van-der-Waals-Kräfte bedienen, sogar kopfüber an Glasscheiben laufen. Die Haftfähigkeit der Geckos wird im Nanometer-Bereich durch Feuchtigkeit noch gesteigert. Insgesamt gibt es sechs Unterteilungen allein bei der Klassifikation der Füße. Faltengeckos können zwar nicht fliegen, aber einen Sturz wirkungsvoll abfangen.
Die Leguane (Iguanidae) bilden eine Familie der Schuppenkriechtiere (Squamata). Sie kommen auf dem amerikanischen Doppelkontinent vom Süden der USA bis nach Paraguay, auf den Karibischen Inseln, den Galápagos-Inseln und den Fidschi-Inseln vor.
Merkmale Leguane erreichen Längen von 14 Zentimeter bis zu zwei Meter. Der Schwanz ist oft länger als der übrige Körper. Ihre Köpfe sind oft mit Schuppenkämmen oder Kehlwamme versehen, die bei den Männchen ausgeprägter als bei Weibchen und bei der Balz und bei Rivalitätskämpfen wichtig sind. Die Rückenschuppen der Echsen sind meist klein, die Bauchschuppen größer, stehen aber nicht in regelmäßigen Reihen.
Lebensweise Sie leben terrestrisch, auf dem Erdboden (Dipsosaurus, Cyclura), auf Bäumen (Iguana, Brachylophus) oder auf Felsen (Sauromalus, Ctenosaura, Conolophus, Amblyrhynchus). Die Männchen der meisten Leguanarten sind territorial. Sie verteidigen ihr Revier gegenüber anderen männlichen Artgenossen, dulden aber Weibchen. Alle Leguane sind eierlegend (ovipar). Bei der Paarung beißt das Männchen das Weibchen für gewöhnlich in den Nacken. Die Gelege sind oft recht groß, oft legen mehrere Weibchen ihre Eier nah beieinander ab. Eine Brutpflege findet nicht statt.
Jungtiere ernähren sich vor allem von Insekten und anderen wirbellosen Tieren, bei ausgewachsenen Tieren, vor allem bei den großwüchsigen Arten, wird die pflanzliche Ernährung immer wichtiger. Die Meerechsen der Galápagos-Inseln ernähren sich von Algen und Tang.
Systematik Die Systematik der Familie ist seit 1989 häufigen Änderungen unterworfen. In dieser Zeit teilten die Herpetologen Daryl Frost und Richard Etheridge die große, damals 700 Arten umfassende Familie in eine Reihe von kleineren Familien, die zuvor den Status von Unterfamilien hatten [4]. Mit den ausgegliederten Familien, werden die Leguane in die Gruppe der Pleurodonta zusammengefasst, die sich von den als Acrodonta bezeichneten übrigen Leguanartigen, den Agamen und Chamäleons, durch die Art der Zahnbefestigung unterscheiden. Die Pleurodonta haben als gemeinsames Merkmal Zähne, die wurzellos an der Innenkante der Kiefer sitzen, während sie bei den Acrodonta auf der Oberkante der Kiefers befestigt sind.
Heute sind acht rezente und drei ausgestorbene Gattungen der Leguane bekannt :
Die Wasseragamen (Physignathus) oder Wasserdrachen sind eine Agamengattung die mit zwei Arten in Südostasien, dem Indoaustralischen Archipel und Australien leben. Sie werden maximal 90 Zentimeter bis einen Meter lang, wobei der Schwanz zwei Drittel der Länge ausmacht. Ein gezackter Kamm zieht sich vom Hinterkopf über den Rücken und setzt sich in den meisten Fällen auf dem Schwanz fort. Die Tiere sind von grüner oder grauer Farbe. Kopf, Kiefer und Zähne sind kräftig. Ein Kehlsack fehlt, eine deutlich ausgeprägte Kehlfalte ist vorhanden.
Arten Grüne Wasseragame (Physignathus cocincinus) Australische Wasseragame (Physignathus lesueurii)
Gilberts Wasseragame, ehemals Ph. gilberti, wird inzwischen der Gattung Lophognathus zugeordnet und heißt entsprechend Lophognathus gilberti; ähnliches gilt für die Gestreifte Wasseragame (ehemals Ph. temporalis, heute Lophognathus temporalis), die auch Neu-Guinea-Wasseragame genannt wird.
Die Bartagamen (Pogona) sind eine Gattung der Schuppenkriechtiere aus der Familie der Agamen. Die Gattung ist mit derzeit sieben anerkannten Arten in Australien verbreitet.
Beschreibung Bartagamen sind mittelgroße bis große Echsen. Sie erreichen Gesamtlängen von 30 bis 60 cm, dabei entfallen auf den Schwanz die Hälfte bis zwei Drittel der Gesamtlänge. Der Körper ist dorsoventral schwach oder stark abgeflacht, die Beine sind relativ kurz. Das Trommelfell liegt frei. Auffallendstes Merkmal sind die vielen Stacheln auf Rumpf, Beinen und Schwanz, insbesondere eine Stachelreihe entlang der Flanken, eine Stachelreihe an der Kopfbasis sowie eine weitere Stachelreihe an der Hinterkante des Unterkiefers, die sich bei den meisten Arten bis über die Kehle ausdehnt und so einen „Bart“ bildet. Die Tiere sind überwiegend grau-braun gefärbt, mit dunkelgrauer oder schwarzer Musterung.
Verbreitung und Lebensraum Bartagamen kommen ausschließlich in Australien vor. Vier der sieben Arten haben relativ kleine Verbreitungsgebiete; drei Arten (P. barbata, P. minor und P. vitticeps) besiedeln jeweils große Teile Australiens. Die meisten Arten bewohnen baum- und buschbestandene Lebensräume, nur eine Art (P. henrylawsoni) bewohnt ausschließlich Halbwüsten mit Grasbewuchs. Die im östlichen Australien weit verbreitete Art P. barbata ist auch in besiedelten Bereichen häufig.
Lebensweise Fast alle Arten sind semiarboricol und ruhen gern auf Baumstämmen, Baumstümpfen oder Zaunpfählen. Bartagamen sind Allesfresser, die Nahrung umfasst kleine Wirbeltiere, Wirbellose, Blätter, Blüten und Früchte. Bei Bedrohung flachen die Tiere den Körper ab, und dehnen die Kehle mit dem Bart durch Kontraktion von Muskeln aus, die an knorpeligen Strukturen der Kehle (dem sogenannten Zungenbeinskelett) ansetzen.[2] Gleichzeitig öffnen sie das Maul und präsentieren das gelbe oder rosafarbene Innere des Mauls.
Die Agamen (Agamidae) bilden eine Familie innerhalb der Schuppenkriechtiere. Sie bewohnen einen großen Teil der 'alten Welt' und hier die verschiedensten Lebensräume. Das zeigt die große Anpassungsfähigkeit der Agamen. Außer in sehr kühlen Bereichen und im Wasser findet man sie so ziemlich überall in dem bezeichneten Gebiet. Sie bewohnen Steppenlandschaften ebenso wie Wälder und Wüstengebiete.
Anatomie, Lebensweise, Verhalten Agamen haben sich den unterschiedlichsten Lebensräumen angepasst. Dabei spielt die Art und Form der Schuppen ebenso eine Rolle wie auch die Länge des Schwanzes (Flugdrachen (Draco), zum Steuern beim Gleiten von einem Baum zum nächsten) und die Ausbildung der Füße mit breiten Hautsäumen, die das Laufen über Wasser ermöglichen. Alle Agamen können äußerst gut sehen. Das Auge ist das wichtigste und am besten entwickelte Sinnesorgan dieser Echsen. Sehr wichtig ist auch das Gehör. Der Geruchssinn ist nicht so stark entwickelt, allerdings besitzen die Agamen Riechzellen im Nasengang und auch das 'Jacobson-Organ. Mit diesem Organ können die Tiere ebenfalls Gerüche wahrnehmen.
Fast alle Agamen (Dornschwanz-Agamen und Segelechsen nicht) ernähren sich überwiegend von tierischer Kost und in geringem Maße von pflanzlicher Nahrung. Die Nahrung besteht überwiegend aus Insekten aller Art bis hin zu Kleinsäugern. Manche Arten wie der Dornteufel (Moloch horridus) ernähren sich ausschließlich von Ameisen und Termiten. Trinkwasser wird entweder direkt aufgenommen oder über die Haut aus der Luftfeuchtigkeit (artspezifisch), je nach Lebensraum.
Die Agamen sind überwiegend tagaktiv. Durch die Sonnenwärme 'tanken' sie ihre nötige Körperwärme auf, da sie nicht in der Lage sind, Eigenwärme zu speichern. So ergibt es sich, dass die Echsen eine Winterstarre halten, die von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten reichen kann. Eine Winterstarre ist auch Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Fortpflanzung. Systematik
Agamen gehören zu den Leguanartigen und bilden dort zusammen mit den Chamäleons das ranglose Taxon Acrodonta.
Die innere Systematik der Agamen lag lange Zeit im dunkeln. Lediglich die urtümlichen Schmetterlings- und Dornschwanzagamen wurden in die Unterfamilie Uromasticinae gestellt, alle anderen Agamengattungen gehörten zu den Agaminae.
Bei phylogenetischen Untersuchungen in den letzten Jahren hat man drei Hauptkladen gefunden, die eine unterschiedliche Verbreitung haben. Die Amphibolurinae umfassen die Gattungen Australiens und Neuguineas, die Draconinae kommen aus Südasien und zu den Agaminae gehören die meisten Agamen Afrikas, West- und Zentralasiens, sowie der europäische Hardun. Schmetterlingsagamen, Dornschwanzagamen und die Segelechsen bleiben systematisch isoliert in ihren eigenen Unterfamilien.
Giftschlangen Als Giftschlangen werden Schlangen bezeichnet, die zur Jagd auf Beute und zur Verteidigung Giftstoffe einsetzen. Durch das bei dem Biss injizierte Gift wird das Beutetier getötet oder ein Angreifer zumindest vergiftet. Von den fast 2.800 weltweit bekannten Schlangenarten sind ca. 10 % giftig.
Beißen und Spucken Die Giftzähne der Schlangen befinden sich vorn (in den Mund zurückklappbar oder feststehend) oder hinten im Oberkiefer. Die Zähne werden nach einer bestimmten Zeit durch andere, sich nach vorne schiebende Zähne ersetzt und fallen aus. Das Gift wird in Oberlippendrüsen gebildet und bei einem Biss in das Beutetier gespritzt. Das Gift kann entweder auf das zentrale Nervensystem (neurotoxisch) oder auf das Blut und Gewebe (hämotoxisch) des Opfers wirken, bei manchen Schlangenarten (z. B. der Gabunviper) auch beides. Neurotoxische Gifte wirken lähmend und schränken die Funktion der Atemorgane ein, was zum Erstickungstod führen kann. Hämotoxische Gifte greifen die Blutzellen und das Gewebe an.
Speikobras können zur Verteidigung ihr Gift dem Angreifer entgegenspritzen, wobei es in dieser Form jedoch nicht so gefährlich ist wie bei einem Biss. Nach dem Angriff ziehen sich die meisten Schlangen zurück und warten, bis das Tier tot oder gelähmt ist. Beim Verschlingen gibt die Schlange noch mehrmals Gift in das Beutetier ab. Schlangengifte enthalten auch Enzyme, die zur Verdauung der Beute dienen.
Zur Anzahl der weltweit jährlich durch Giftschlangen verursachten Todesfälle gibt es keine sicheren Angaben, eine neuere Schätzung gibt 21.000 bis 94.000 Todesfälle pro Jahr an. Andere Schätzungen gehen von 100.000 Todesfällen weltweit pro Jahr aus, weitere 300.000 Bissopfer erleiden teilweise chronische Schäden. Jährlich werden weltweit etwa 5 Millionen Menschen von Giftschlangen gebissen, meist Frauen, Kinder und Bauern in armen und ländlichen Gegenden der Tropen. Die Entwicklung von wirkungsvollen Seren hat dazu beigetragen, dass die Todesfälle zurückgegangen sind. Des Weiteren wird Schlangengift häufig zu medizinischen Zwecken gebraucht, zum Beispiel zur Antikörperbildung und zur Bekämpfung von Viren.
Ein trockener Biss ist ein Biss, bei dem kein Gift injiziert wird.
Systematik Giftschlangen kommen in den folgenden Familien vor:
Giftnattern (Elapidae) mit zwei Unterfamilien: Giftnattern (Elapinae), zu denen z. B. die Mambas (Dendroaspis sp.), Kobras (Naja sp.) und die neuweltlichen Korallenottern (Micrurus sp.) gehören; Seeschlangen (Hydrophiinae), die zusammen mit den landlebenden australoasiatischen Giftnattern ein Taxon innerhalb der Elapidae bilden. Beispiele: Ruderschlangen (Hydrophis sp.), Plattschwänze (Laticauda sp.), Taipane (Oxyuranus sp.), Braunschlangen (Pseudonaja sp.) und Tigerottern (Notechis sp.).
Vipern (Viperidae) mit vier Unterfamilien: Echte Vipern (Viperinae), in Mitteleuropa vertreten durch Kreuzotter (Vipera berus), Aspisviper (Vipera aspis) und Wiesenotter (Vipera ursinii). Weitere Gattungen sind z. B. die Puffottern (Bitis sp.) und die Sandrasselottern (Echis sp.) Grubenottern (Crotalinae), in Amerika unter anderem vertreten durch die Klapperschlangen (Crotalus sp.), die Dreieckskopfottern (Agkistrodon sp.) und die Lanzenottern (Bothrops sp.), in Asien mit den Bambusottern (Trimeresurus sp.) oder den Halysottern (Gloydius sp.). Krötenvipern (Causinae) aus Afrika mit der einzigen Gattung Causus. urtümlichen Vipern (Azemiopinae) aus Asien mit der Fea-Viper (Azemiops feae) als einziger Art.
Erdvipern (Atractaspididae), in der einige Gattungen bzw. Arten zusammengefasst werden, die zuvor anderen Familien zugeordnet waren, z. B. Muellers Erdviper (Micrelaps muelleri).
In der Familie der Nattern (Colubridae) finden sich einige Schlangen mit hinterständigen Furchengiftzähnen, die als Trugnattern bezeichnet werden, jedoch kein eigenes Taxon bilden. Während die Kapuzennattern (Macroprotodon sp.) oder die Katzennattern (Telescopus sp.), die auch in Südeuropa verbreitet sind, nur über ein schwaches Gift verfügen, können die afrikanische Boomslang (Dispholidus typus), die Lianennatter (Thelotornis kirtlandi) und die Mangroven-Nachtbaumnatter (Boiga dendrophila) dem Menschen gefährlich werden. Der Inlandtaipan verfügt über das stärkste Gift aller Schlangen.
Welche Schlange hat das stärkste Gift? Die giftigsten Schlangen sind in Australien und im Meer (Seeschlangen) zu finden. Als Ort mit der höchsten Giftschlangendichte gilt die Insel Queimada Grande vor der Ostküste Brasiliens.
Die giftigste Schlange der Welt ist der in Australien beheimatete Inlandtaipan. Die bekanntesten Konkurrenten des Inlandtaipans um die Frage des potenteren Giftes sind die Schnabelseeschlange (Enhydrina schistosa) und die Dubois’ Seeschlange (Aipysurus duboisii). Allerdings liegt der LD50-Wert der Schnabelseeschlange bei knapp über 0,1 mg/kg, während die Dubois’ Seeschlange 0,044 mg/kg erreicht.
Bei der (ebenfalls in Australien heimischen) Östlichen Braunschlange (Pseudonaja textilis) wurde ein LD50-Wert von etwa 0,037 mg/kg gemessen.
Hierbei ist zu beachten, dass die Ergebnisse solcher Messungen sich je nach Tier und Messart anders ergeben. Die hier dargestellten Ergebnisse sind daher nicht absolut.
Artgerechte Haltung In vielen Teilen der EU ist das Halten von giftigen Wildtieren behördlich genehmigungspflichtig. Eine nicht artgerechte und fahrlässige Haltung stellt eine Qual des Tieres und eine Gefährdung der Mitmenschen dar. Ferner ist auch eine Erlaubnis des Vermieters erforderlich, bzw. kann ein Verstoß zur Beendigung des Mietverhältnisses führen.
Die Riesenschlangen (Boidae) sind eine Familie der Schlangen. Zu dieser Familie gehören die weltweit größten Schlangen. Sie töten ihre Beute durch Umschlingen, alle Vertreter der Riesenschlangen sind ungiftig. Zu dieser Familie werden 19 Gattungen mit etwa 75 Arten gezählt.
Merkmale Der Körper der Riesenschlangen ist langgestreckt und meist zylinderförmig. Bei einigen baumbewohnenden Arten ist er jedoch seitlich abgeflacht, mit deutlich dargestellter Wirbelsäule. Der Schwanz ist im Verhältnis zum Körper kurz, er beginnt hinter der Kloake. Im Schwanz befinden sich bei den Männchen die paarig angeordneten Hemipenes, bei den Weibchen sind dort Duftdrüsen ausgebildet. Die inneren Organe, besonders der Magen, sind stark dehnbar. Die Kopfform variiert je nach Art. Der Kopf kann vom Hals ohne sichtbaren Übergang oder deutlich abgesetzt sein. Die Ober- und Unterkiefer sind nicht fest durch Gelenke miteinander verbunden. Sie werden lediglich durch zwei Stäbchen fixiert, die von dehnbaren Bändern umgeben sind und werden von diesen gehalten. Dieser Aufbau ermöglicht das Ausklinken der beiden Kieferhälften. Einige Gattungen besitzen wärmeempfindliche Labialgruben, die sich in einer Schuppenreihe entlang der Ober- und Unterlippe befinden. Die Augen besitzen kein Lid und die Pupille ist senkrecht geschlitzt. Von der Zunge aufgenommene Duftstoffe werden an zwei Vertiefungen am Gaumen abgegeben. Es besteht von dort eine Verbindung bis zum Gehirn. Dieses Organ wird nach seinem Entdecker als das Jacobsonsche Organ bezeichnet. Die Riesenschlangen besitzen kein Gehör, dennoch werden Erschütterungen am Unterkiefer wahrgenommen und über den Steigbügel weitergeleitet.
Die Lungenflügel sind bei den Riesenschlangen noch beide erhalten. Bei den meisten anderen Schlangen hingegen (z. B. den Nattern) ist der linke Lungenflügel stark zurückgebildet, der rechte dafür lang ausgestreckt. Der hintere Abschnitt ist als Luftreservoir ausgebildet, so dass während des Schlingaktes von dort die Versorgung mit Atemluft sichergestellt ist. Bei den Riesenschlangen ist dieser „Speicher“ nicht sehr weit entwickelt und kann nur wenig Atemluft aufnehmen.
Neben der Kloake sind als Rudimente der Hinterextremitäten die Aftersporne sichtbar, weiterhin sind bei dieser Familie noch Reste des Beckengürtels vorhanden.
Größe und Gewicht Die Familie der Riesenschlangen umfasst die größten lebenden Schlangen. Die größten Arten können 7 bis 10 Meter lang werden, wie zum Beispiel der Netzpython oder die Grüne Anakonda, wogegen andere Arten sehr viel kleiner bleiben. Das längste jemals nachgewiesene Exemplar war ein Netzpython mit einer Gesamtlänge von 9,99 Metern.
Einige Arten der Sandboas erreichen als ausgewachsene Tiere nur ein Gewicht von wenigen hundert Gramm. Dagegen können die größten Arten als Adulti durchaus etwa 150 Kilogramm schwer sein.
Systematik Innerhalb der Reptilien (Reptilia) werden die Riesenschlangen in der artenreichsten Ordnung geführt, den Schuppenkriechtieren (Squamata). Sie werden dort in die Unterordnung der Schlangen (Serpentes) gestellt und hier zur Überfamilie Wühl- und Riesenschlangenartige (Boidea oder Henophidia) gezählt. Sie werden in drei Unterfamilien eingeteilt. Über die genaue Zahl der Arten ist man sich nicht einig, es werden in dieser Familie meist 75 Arten in 19 Gattungen geführt.
Verbreitungsgebiet der Riesenschlangen (Boidae) Das Verbreitungsgebiet der verschiedenen Unterfamilien innerhalb der Riesenschlangen erstreckt sich über weite Teile der Erde. Die Pythons sind vorwiegend in der Alten Welt beheimatet. Sie kommen in Afrika und Asien, aber auch in Australien vor. Boas sind vor allem in der Neuen Welt, sowie Madagaskar und auf den Salomonen, verbreitet.
Lebensraum Riesenschlangen haben sich im Laufe der Evolution perfekt an die verschiedensten Lebensräume angepasst. Die meisten Arten dieser Familie benötigen ein feuchteres Klima, sie haben ihr Habitat in gemäßigten Zonen, den Subtropen oder, wie zum Beispiel der Grüne Baumpython, in den tropischen Regenwäldern gefunden. In kühleren Gegenden, in denen die Temperatur im Winter stark sinkt, verfallen die Tiere in die sogenannte Kältestarre. Einige Arten leben dagegen in trockenen, warmen Gebieten bis hin zu Sandwüsten. Dort vergraben sich die meist kleinbleibenden Tiere tagsüber, um der extremen Hitze auszuweichen.
Fortpflanzung Die Pythons sind eierlegend (ovipar), während die Boas lebendgebärend (ovovivipar) sind. Die Weibchen mancher Arten betreiben Brutpflege. Sie legen ihre Körperschlingen um das Gelege und brüten so in zwei bis drei Monaten die Eier aus. Die Temperatur im Inneren des Geleges steigt während dieser Zeit über die Lufttemperatur, wird sie zu hoch, lockert das Weibchen die Körperschlingen und lässt Luft an die Eier. Andere Arten wiederum bewachen das Gelege nur.
Ernährung Die Riesenschlangen töten ihre Beute durch Umschlingen, sie werden deshalb auch als Würgeschlangen bezeichnet. Sie umwickeln ihre Beute mit ihrer kräftigen Körpermuskulatur und ersticken diese, meist indem sie ein Ausdehnen des Brustkorbes und damit das Atmen verhindern. Anschließend wird das Opfer im Ganzen geschluckt. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Würgeschlangen generell ihren Opfern die Knochen brechen und die Beute so zu Tode kommt.
Die Beutetiere der Riesenschlangen sind vor allem Säuger und Vögel. Auch große Beutetiere, die den Schlangenumfang weit übersteigen, können verschlungen werden. Schlangen besitzen keine Harnblasen. Harn und Kot werden durch die Kloake ausgeschieden. Eine hochkonzentrierte Salzsäurelösung bildet den Magensaft der Riesenschlangen, sie löst nach wenigen Tagen auch große Beutetiere auf. Die Knochen werden ebenfalls verdaut, lediglich die Zähne, Haare und Krallen werden wieder ausgeschieden. Bedeutung für den Handel
Der Handel mit lebenden Exemplaren und den Häuten der Riesenschlangen ist weltweit von Bedeutung, weshalb auch die gesamte Familie geschützt wurde. Trotz aller Schutzmaßnahmen werden immer noch hunderttausende Häute (Schuhe usw.) und auch viele lebende Exemplare an Flughäfen und bei Schmugglern von den Behörden beschlagnahmt. Da ausgewachsene Exemplare einiger Arten mehrere Meter lang werden können, beschränkt sich der Handel mit diesen meist auf Jungtiere. In vielen asiatischen und afrikanischen Staaten werden die Schlangen zusätzlich für den eigenen Fleischverbrauch getötet.
Schutzstatus Alle Vertreter aus der Familie der Riesenschlangen wurden in das Washingtoner Artenschutzabkommen aufgenommen. Acht Arten und zwei Unterarten werden im Anhang I geführt, die verbleibenden 80 Arten wurden in den Anhang II aufgenommen.
Einige Gattungen, die besonders artenreich im Übereinkommen vertreten sind:
Eigentliche Pythons (Python) gelistet mit 1 Unterart im Anhang I und 7 Arten im Anhang II Schlankboas (Epicrates) gelistet mit 3 Arten im Anhang I und 7 Arten im Anhang II. Rautenpythons (Morelia) gelistet mit 15 Arten im Anhang II
Verbreitung und Lebensraum Skorpione finden sich weltweit auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. In Amerika reicht ihr Verbreitungsgebiet von Südkanada bis ins südliche Südamerika. In Europa findet man sie mit einer nördlichen Verbreitung bis in den Süden Österreichs und der Schweiz. In Großbritannien und Neuseeland wurden Skorpione als Neozoen eingeschleppt. Der Schwerpunkt liegt aber in tropischen und subtropischen Regionen. Die größte Artenvielfalt findet sich in den mexikanischen Wüstengebieten. Die Tiere finden sich in den meisten Lebensräumen wie Wüsten und Halbwüsten, in der grasbewachsenen Savanne, in tropischen Wäldern, an Küsten in der Gezeitenzone, vereinzelt auch in Höhlen. Viele graben sich in den Untergrund ein, während manche Arten in Bäumen leben. Alacran tartarus ist ein Höhlenbewohner und kann bis zu 800 Metern unter der Oberfläche gefunden werden.
Die meisten Arten sind aber bodenlebend und werden nach McDaniels 1968 in vier Grundtypen aufgeteilt:
Psammophile Skorpione sind an sandige Habitate angepasst. Sie sind auf diesem Untergrund sehr schnelle Läufer und gut gegen Austrocknung geschützt. Lithophile Skorpione leben bevorzugt in Felslebensräumen und sind meist flach gebaut, damit sie sich gut zwischen Steinen bewegen können. Grabende Skorpione leben vor allem unterirdisch in selbst gegrabenen Höhlen. Sie verlassen diese nur zur Jagd und zur Fortpflanzung. Wandernde Skorpione wechseln ihren Lebensraum und sind entsprechend wenig an bestimmte Verhältnisse angepasst.
Skorpione gelten traditionell als in trockenen Lebensräumen gedeihende Tiere, doch sind viele Arten auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen.
Ernährung Skorpione ernähren sich von diversen wirbellosen Tieren wie Insekten (Insecta) oder Spinnentieren (Arachnida), seltener auch von Schnecken oder kleinen Wirbeltieren wie Nagern, Schlangen und Eidechsen. Die Nahrungswahl ist dabei artspezifisch mehr oder weniger ausgeprägt, nur die Art Isometroides vescus gilt als Nahrungsspezialist und ernährt sich ausschließlich von wenigen grabenden Spinnenarten.
Skorpione sind ausschließlich nachtaktiv. Die meisten Arten lauern ihrer Beute in der Nähe ihrer Höhle oder anderer Unterschlupfmöglichkeiten auf. Einige Arten sind in der Lage, auch fliegende Insekten zu fangen. Auch aktive Jäger gibt es unter den Skorpionen, dabei handelt es sich meist um schlanke Tiere mit sehr starken Giften. Beim Beutefang werden die beiden Pedipalpen als Greifzangen eingesetzt, falls sich das Opfer nicht schon dadurch wehrunfähig machen lässt, kommt der Stachel zum Einsatz, der in weniger als einer Sekunde über den Kopf hinweg geführt wird und Gift in das Beutetier injiziert. Mit den Kieferklauen wird es nun zerkleinert, während gleichzeitig Enzyme die Nahrung vorverdauen. Der flüssige Nahrungsbrei wird dann durch den Schlund in den Darm gesaugt. Der Fressvorgang kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Viele Skorpione sind in der Lage, für längere Zeit, manche Arten sogar ein bis zwei Jahre, ohne Nahrung auszukommen, da ihr Ruhestoffwechsel kaum Energie verbraucht.
Fressfeinde und Verteidigung Skorpione sind eine beliebte Beute für verschiedene Vögel (vor allem Eulen), Eidechsen, Schlangen, große Frösche und Säugetiere. Außerdem jagen viele Skorpione selbst andere Skorpione, sowohl der eigenen Art als auch andere Arten, und auch unter größeren Gliederfüßern haben sie Feinde wie Hundertfüßer, Walzenspinnen und Webspinnen.
Um sich gegen Fressfeinde zur Wehr zu setzen, besitzen Skorpione mehrere Abwehrmechanismen. Die auffälligste Verteidigung ist die Ausstattung mit einem Giftstachel und einem hochpotenten Gift. Dieses Gift wird in der Giftdrüse im letzten Körpersegment produziert und besteht bei den meisten Skorpionen aus zwei Komponenten, einer zum Töten von Gliederfüßern als Nahrung und einer gegen Wirbeltiere zur Verteidigung. Das Gift der meisten Skorpione ist in der Regel für große Wirbeltiere nur wenig gefährlich. Einige Arten besitzen allerdings Gifte, die auch für den Menschen schädlich oder gar tödlich sein können. Die Gifte selbst sind Mischungen verschiedener Bestandteile, die als Neurotoxin wirken. Besonders starke Gifte finden sich bei Vertretern der Buthidae (LD50-Wert zwischen 0,25 ppm (Millionstel Teilen) und 4,25 ppm bei der Maus). Jährlich sterben weltweit je nach Quelle etwa 1000 bis 5000 Menschen durch Skorpionstiche, vor allem in Mexiko. Bei einer tödlichen Giftdosis tritt der Tod innerhalb von fünf bis 20 Stunden durch Atemstillstand ein. Einige Tierarten haben sich auf Skorpione soweit spezialisiert, dass sie gegen die Gifte immun sind oder Verhaltensweisen besitzen, die es ihnen ermöglichen, dem Stich zu entgehen.
Ihre nächtliche Lebensweise und ihr Verhalten, sich fast immer in Verstecken aufzuhalten, vermeidet außerdem den Kontakt mit potenziellen Feinden.
Sozialverhalten Die meisten Skorpione sind Einzelgänger, die mit anderen Skorpionen nur in der Zeit nach der Geburt, als Jäger oder Gejagte sowie zur Paarungszeit zusammentreffen.
Einige Arten zeigen jedoch ein ausgeprägtes Sozialverhalten. So gibt es Arten, die gemeinsam im gleichen Unterschlupf überwintern und dazu Aggregationen bilden. Bei einigen Arten, etwa dem Kaiserskorpion (Pandinus imperator) bleibt auch die Bindung zwischen den Jungskorpionen eines Wurfes bestehen, und sie bilden Familiengruppen, die sogar gemeinsam jagen. Fortpflanzung und Entwicklung [Bearbeiten]
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Besiedlung des extrem trockenen Lebensraumes gehört die Gewährleistung der Fortpflanzung und somit der Schutz der Eier und Spermien vor Austrocknung.
Paarung und Paarungstanz Die Männchen der Skorpione legen die Spermien in einen dafür gebildeten Behälter, die Spermatophore, ab. Diese bietet den Spermien einen Schutz vor äußeren Einflüssen. Da die meisten Arten jedoch in sehr trockenen Gegenden leben, ist auch dieser Schutz allein nicht ausreichend, wenn die Spermatophore nicht innerhalb kürzester Zeit vom Weibchen aufgenommen wird. Der „Hochzeitstanz“ der Skorpione dient dieser Funktion. Ein solcher wurde auch in dem Walt-Disney-Film „Die Wüste lebt“ gezeigt.
Zur Paarungszeit verströmen die Weibchen Sexuallockstoffe (Pheromone), die die Männchen zu ihnen führen. Haben die Männchen eines gefunden, versuchen sie durch Zuckbewegungen (juddering), dieses in Paarungsstimmung zu versetzen. Hat das Männchen seine Partnerin „überredet“, greifen sie sich an den Scheren und der manchmal Stunden andauernde Paarungstanz beginnt. Zu Beginn des Paarungstanzes halten sich die Männchen vieler Skorpionarten nicht nur mit den Scheren am Weibchen fest. Sie stechen ihren Giftstachel in die dünne Haut am Scherenarm des Weibchens. Vermutet wird eine Stimulation des Weibchens; es ist jedoch nicht geklärt, ob das Männchen dem Weibchen auch Gift einspritzt.
Beim Paarungstanz führt das Männchen das Weibchen manchmal über viele Meter, und versucht mit den Kammorganen (Pectines) auf der Bauchseite einen geeigneten Ablageplatz für seine Spermatophore zu finden. Hat es ihn ertastet, verharrt es kurz und setzt die Spermatophore ab. Dann zieht es das Weibchen darüber hinweg, so dass das Sperma direkt in dessen Genitalporus eindringen kann. Damit ist der Tanz beendet und die Partner trennen sich schnell – manchmal endet er allerdings auch mit dem Verzehr des Gatten (Kannibalismus). Beide Geschlechter können sich in ihrem Leben mehrmals verpaaren, wobei Weibchen der Buthidae auch bei Paarungen beobachtet wurden, während sie die Brut der letzten Paarung noch auf dem Rücken trugen.
Entwicklung Nach einigen (bis zu zwölf) Monaten gebiert das Weibchen lebende Junge (Viviparie), die Eier werden also bereits im Uterus „ausgebrütet“. Die Anzahl der jungen Skorpione kann artspezifisch zwischen 2 und über 100 betragen. Die Jungskorpione sind bei der Geburt weiß und jedes ist einzeln von einer Embryohaut, dem Chorion, umschlossen. Nachdem sich die Jungskorpione aus dieser befreit haben, steigen sie auf den Rücken der Mutter, die sie bis zur ersten Häutung herumträgt. Die erste Häutung erfolgt je nach Art und äußeren Bedingungen nach 1 bis 51 Tagen. In dieser Zeit sind die Weibchen besonders aggressiv. Die Ernährung der Jungskorpione erfolgt in dieser Zeit durch körpereigene Reserven, Flüssigkeit bekommen sie durch die Rückenhaut der Mutter.
Nach der ersten Häutung verlassen die Jungen ihre Mutter und sind auf sich selbst gestellt. Die weitere Entwicklung läuft über mehrere, meist fünf bis acht, weitere Häutungen. Danach sind die Tiere geschlechtsreif. Nach dem Erreichen dieser Geschlechtsreife finden keine weiteren Häutungen mehr statt.
Skorpione in der Kulturgeschichte Skorpione spielen in der Kulturgeschichte seit Jahrtausenden eine Rolle. Sie werden in den Sagen und Mythen meist als gefährliche, todbringende Wesen dargestellt. In gewisser Weise steht am Beginn der ägyptischen und damit der menschlichen Geschichte ein Skorpion. Der erste namentlich bekannte König Altägyptens hieß Skorpion I.
Bereits das sumerische Gilgamesch-Epos erzählt von Skorpionmenschen, deren Oberkörper Menschengestalt und Unterkörper Skorpionsgestalt hat. Als der Held Gilgamesch den Berg Mâschu betritt, stellen sich ihm ein solcher Skorpionmann und eine Skorpionfrau in den Weg, deren „Furchtbarkeit ungeheuer ist, deren Anblick Tod ist“. Sie bewachen dort den Aus- und Einzug der Sonne. Noch nie hat es ein Mensch gewagt, diesen Weg zu gehen, doch Gilgamesch gelingt es, die Skorpione zu überzeugen ihn vorbeizulassen.
Die ägyptische Mythologie kennt die Göttin Selket, welche stets mit einem Skorpion auf dem Kopf dargestellt wird. Sie verfügt über magische Heilkräfte und bewahrt vor Skorpionsstichen, weshalb sie in entsprechenden Schutzzaubern angerufen wird. Als die Göttin Isis von Seth bedroht wird, sendet sie sieben Skorpione aus, um sie vor ihm zu schützen. Ein Skorpion auf der Gefäßschulter einer kleinen attisch-orientalisierende Schüssel. Um 680 v. Chr. Staatliche Antikensammlungen Ein Skorpion kneift in die Hoden des Mithrasstieres. Römische Statue, 2. Jahrhundert, British Museum.
In der griechischen Mythologie bringt die wütende Göttin Artemis einen Skorpion hervor, der den Jäger Orion mit einem Stich tötet. Beide werden daraufhin zusammen als Sternenbilder an den Himmel versetzt. Ihre Feindschaft lebt dort weiter, denn man sieht die zwei Sternbilder nie zur gleichen Zeit.
Auch in der biblischen Offenbarung des Johannes treten Skorpione während der Apokalypse auf. Die fünfte Posaune ruft Heuschrecken hervor, die eine Kraft erhalten „wie sie Skorpione auf der Erde haben.“ (Offb 9,3). Der von ihnen verursachte Schmerz wird mit dem eines stechenden Skorpions (Offb 9,5) verglichen, denn sie besitzen Schwänze mit Stacheln wie die Skorpione, und setzen diese ein, um den Menschen fünf Monate lang zu schaden (Offb 9,10).
Im Aberglauben und der Volksmedizin spielt der Skorpion vor allem aufgrund seines Giftes in einigen Völkern eine große Rolle. Konrad von Megenberg beschrieb die Tiere in seinem Buch der Natur als
„eine Schlangenart, welche ein gar zartes Gesicht hat, dem Antlitz einer keuschen Jungfrau zu vergleichen. Wer vom Skorpion vergiftet wird, hat noch drei Tage Zeit, ehe er sterben muß.“
Er führt seine Beschreibung weiter, indem er von zweistachligen Skorpionen berichtet, von denen Aristoteles berichtet hat. Unter den Schweinen soll das Gift nur schwarze Schweine sicher töten, beschleunigt wenn diese ins Wasser gehen. Beim Menschen greife der Skorpion zudem nur behaarte Körperstellen an und steche niemals in die hohle Hand. Ein weiteres Kuriosum weiß Konrad von Megenberg zu berichten:
„Wenn man einen Skorpion in Öl ertränkt und bei Sonnenlicht Essig auf ihn gießt, wird er sofort wieder lebendig. Das Öl verstopft nämlich die kleinen Öffnungen an seinem Leibe, die beim Menschen Schweißlöcher und lateinisch Pori heißen. Der Essig dagegen öffnet beim Skorpion die Poren wieder.“
Weitere interessante Geschichten waren über die Entstehung der Skorpione verbreitet. Im Altertum gab es nach Otto Kellers „Antike Tierwelt“ die Vorstellung, Skorpione erwachsen aus gestorbenen Krokodilen oder (nach Plinius) aus begrabenen Seekrebsen wenn die Sonne das Sternbild des Krebses durchwandert. Nach Paracelsus entstanden Skorpione aus verfaulenden Artgenossen, die sie dadurch töteten. Ähnlich ist die Vorstellung, dass sich die Jungskorpione aus dem Bauch der Mutter herausfressen.
Im deutschen Aberglauben soll der Skorpion nachts fliegen und alles, was er berührt, vertrocknen lassen. Als Sternbild Skorpion taucht das Tier bereits in Kalenderzeichnungen der Babylonier auf. In der Wahrsagerei bedeutete der Skorpion einen frühen Tod.
Volksmedizin Als Bild sollten Skorpione den bösen Blick abwenden, weshalb man ihr Bildnis auf Lampen und anderen Gegenständen finden kann. Als Talisman soll ein Skorpion die Stadt Emesa in Vorderasien vor echten Skorpionen und Schlangen beschützt haben.
Als giftiges Tier fand der Skorpion unterschiedlichste Verwendungen in der Volksmedizin. Nach Megenberg konnten Skorpionsasche, in Wein getrunken, und Skorpionsöl, mit dem man die Stichstellen einreiben musste, gegen das Gift der Tiere helfen. Das „Skorpenöl“ wurde gewonnen, indem lebende Skorpione in Olivenöl getaucht und dieses dann erhitzt wurde. Mit diesem Öl sollten sich verschiedenste Beschwerden heilen lassen, darunter Wunden, Koliken, Gicht und Ohrenschmerzen. In Tirol verwendete man das Öl sogar gegen Harnwegsbeschwerden und die Pest sowie gegen Bienen- und Wespenstiche. Die Galle der Skorpione wurde gegen Augenleiden und zur Hautverschönerung eingesetzt.
Vogelspinnen (Theraphosidae) sind eine Familie in der Unterordnung der Vogelspinnenartigen (Mygalomorphae) mit etwa 900 bisher beschriebenen Arten in 116 Gattungen.
Herkunft des Namens Ihren deutschen Trivialnamen „Vogelspinne“ verdanken sie wahrscheinlich der berühmten Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian. Ihre Eindrücke von einer Reise nach Surinam veröffentlichte sie 1705 in dem Werk Metamorphosis Insectorum Surinamensium. Auf Seite 18 ist darin eine Illustration zu finden mit einer großen Spinne, die, auf einem Ast sitzend, einen Kolibri verspeist.
Körperbau Die Vogelspinne zählt zu den Gliederfüßern. Ihr Körper ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Bei der Vogelspinne unterscheidet man grob zwischen dem Vorderkörper (Prosoma) mit den vier Laufbeinpaaren (Extremitäten), den (Kiefern-)Tastern (Pedipalpen) und den Beißklauen (Cheliceren), sowie dem Hinterleib (Opisthosoma) mit den Spinnwarzen.
Beeindruckend sind die von einigen Vogelspinnen erreichten Körpergrößen: Mit bis zu zwölf Zentimeter Körperlänge und einer Spannweite von bis zu 30 Zentimetern gilt die Art Theraphosa blondi als größte bisher beschriebene lebende Vogelspinne.
Entwicklung Die Entwicklung von Vogelspinnen vollzieht sich in drei Abschnitten: Zeit im Kokon (Ei und Larve), Nymphe und Imago (erwachsenes Tier).
Der Kokon Durch das Muttertier wird ein Teppich aus Spinnseide gesponnen, worauf sie die Eier ablegt. Die Eier werden im Inneren des Körpers befruchtet. Das Männchen füllt sein Sperma bei der Paarung mit seinen Bulben, das letzte umgebildete Glied der Taster (Pedipalpen), in die sogenannte Spermathek des Weibchens ein. An dieser Spermathek rutschen die Eier beim Legen vorbei und werden so befruchtet. Nachdem das Muttertier seine Eier gelegt hat, werden die Eier mit einer Lage Spinnseide bedeckt. Aus der Unterlage, den Eiern und der oberen Schicht formt das Weibchen den Kokon. Oft wird der Kokon mit weiteren Lagen Spinnseide umwoben. Der Kokon wird durch das Muttertier bewacht.
Die Zeit im Ei Im Kokon schlüpfen nach einiger Zeit aus den Eiern die Larven. Diese Larven haben mit Spinnen noch nicht viel Ähnlichkeit. Die Bezeichnung „Ei mit Beinen“ beschreibt das Aussehen gut. Es ist die Unterteilung in Vorder- und Hinterkörper erkennbar. Vom Vorderkörper spreizen sich die vier Beinpaare und das Tasterpaar ab. Der Augenhügel ist auch schon zu erkennen. Die Eireste bilden den Hinterleib. Im Kokon häuten sich die Tiere nach einiger Zeit dann zu Larve II. Die Jungtiere sehen einer Spinne nun schon sehr ähnlich. Die Proportionen stimmen fast überein. Die Beißklauen (Cheliceren) sind ausgebildet und erkennbar, ebenso die Spinnwarzen. Als Larven nehmen die Tiere keine Nahrung an. Teilweise wurde aber schon beobachtet, dass Larven nicht befruchtete Eier oder schwächere Geschwistertiere absorbierten. Noch im Kokon häuten sich die Larven zu Nymphen. Durch das Muttertier wird der Kokon meistens erst geöffnet, wenn sich die Larven zu Nymphen gehäutet haben, dies kann aber auch schon früher geschehen. Es passiert immer wieder, dass der Kokon in dieser Entwicklungsphase vom Muttertier gefressen wird, weil die Bewegungen der Nymphen den Fressreiz der Mutter ansprechen. Die frisch gehäuteten Nymphen bleiben zunächst beim Kokon. Die Entwicklungszeit ist abhängig von der Art und von der vorherrschenden Temperatur.
Die Nymphe Im deutschen Sprachraum wird die Nymphe hin und wieder auch als Spiderling bezeichnet. Des Weiteren gibt es noch die umgangssprachliche Bezeichnung Fresshaut. Als Fresshäute bezeichnet der Vogelspinnenhalter juvenile Entwicklungsstadien der Tiere, in denen sie Nahrung – nach alter Lehrbuchmeinung – selbst zu sich nehmen (Nymphe). Die vollentwickelte Nymphe ist die „erste Fresshaut“. Mit jeder Häutung vergrößert sich die Nummer der Fresshaut (FH), also 1. FH, 2. FH, 3. FH, und so weiter.
Bis die Spinne geschlechtsreif (adult) ist, benötigt sie je nach Art unterschiedlich viele Häutungen. Die Zeitabstände zwischen den Häutungen sind vom Klima abhängig. Die Abstände zwischen den Häutungen betragen am Anfang vier bis acht Wochen. Der Abstand vergrößert sich mit jeder Häutung. Die Anzahl der Häutungen ist teils auch noch vom Geschlecht abhängig. Die Männchen werden oft früher erwachsen.
Je nach Art ist das Tier bereits nach einem Jahr (Psalmopoeus cambridgei) oder erst nach sieben bis zehn Jahren (Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, Brachypelma smithi) erwachsen. Aber auch hier sind die Außentemperaturen entscheidend. Je wärmer es ist (28-32 °C), desto schneller wachsen und damit häuten sich die Tiere. Bei niedrigeren Außentemperaturen (20-24 °C) dauert die die Entwicklung wegen des reduzierten Stoffwechsels der wechselwarmen Tiere länger. Bei den oben genannten Tieren ist eine Haltung bei 24-28 °C optimal. Die optimale Haltungstemperatur schwankt von Art zu Art. Tiere aus höheren Lagen bevorzugen kühlere Temperaturen, solche aus Savannen oder Wüstengebieten höhere. Dies soll aber speziell in den jeweiligen Artbeschreibungen erwähnt werden.
Das erwachsene Tier Nach der Reifehäutung wird dann von einem adulten (erwachsenen) Tier gesprochen. Für das Männchen ist dies die letzte Häutung seines Lebens, doch die Weibchen häuten sich weiter – ein Mal im Jahr, alte Tiere nur noch alle zwei Jahre. Dabei legen sie immer noch an Größe zu. Der Größenunterschied vor und nach der Häutung ist nicht mehr so groß wie bei Nymphen.
Ein erwachsenes Männchen ist gut an seinen Bulben erkennbar, welche beim lebenden Tier, zum Körper hin, eingeklappt sind. Bei vielen Arten besitzen die Männchen noch Schienbeinhaken (Tibiaapophysen), welche bei der Paarung die Beißklauen des Weibchens blockieren sollen.
Bei Weibchen ist die Reifhäutung schlecht zu bestimmen, da sie keine äußeren Anzeichen haben. Sicher kann man erst dann sein, wenn das Weibchen einen Kokon gebaut hat. Der Samenvorratsbehälter (Spermathek) ist bereits bei weiblichen Nymphen vorhanden. Bei jeder Häutung wird dieser mitgehäutet, so dass eine Geschlechtsbestimmung bereits bei Nymphen möglich ist. Er wächst auch das ganze Leben mit. Eine Ausnahme bilden die Arten Sickius longibulbi und Encyocratella olivacea, bei der die Weibchen keine Spermathek besitzen.
Bei einigen Arten zeigt sich nach der Reifehäutung ein deutlicher farblicher Geschlechtsdimorphismus. Das heißt, dass entscheidende äußere Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen bestehen.
Beute Vogelspinnen fressen alles, was sie überwältigen können. In der Regel sind das größere Insekten wie Grillen, Schaben und Heuschrecken. Aber auch Tausendfüßler und Skorpione gehören zum Beutespektrum. Große Vogelspinnenarten machen Jagd auf kleine Echsen und kleine Nagetiere, selten kleine (Gift-)Schlangen. Nestjunge oder kranke Vögel werden mitunter ebenfalls überwältigt. Gesunde Vögel gehören trotz ihres Namens nur selten zur Beute von Vogelspinnen.
Bisse von Vogelspinnen Trotz ihrer Größe ist ein Biss der meisten Vogelspinnen für einen Menschen zwar schmerzhaft, aber dennoch harmlos, es sei denn, es treten allergische Reaktionen auf. In vielen Büchern wird dieser mit dem Stich einer Biene oder Wespe verglichen, was aber nicht auf alle Arten zutrifft. Nur bei Vertretern der asiatischen Gattungen Poecilotheria und Haplopelma sowie manchen afrikanischen Arten wie Pterinochilus murinus oder Stromatopelma calceatum kann ein Biss selten von Muskelkrämpfen und Benommenheit begleitet werden, die mehrere Tage anhalten können. Recht häufig tritt bei einem Biss allerdings eine Sekundärinfektion auf, ausgelöst durch die zahlreichen Keime an den Cheliceren der Spinne.
Natürliche Feinde Zu den natürlichen Feinden der Vogelspinnen zählt in Afrika die Wegwespe aus der Gattung der Pepsis, in Amerika der Tarantulafalke (Pepsis formosa). Mancherorts zählen Hundertfüßer (Scolopender) und Skorpione zu den Fressfeinden. Auch kleine räuberische Wirbeltiere wie etwa die afrikanischen Mangusten erbeuten gelegentlich Vogelspinnen.Wander- oder Treiberameisen fallen bei ihren Beutezügen über alles her, was nicht flieht, auch Spinnen jeglicher Größe und Art.
Einige neuweltliche (amerikanische) Vogelspinnen besitzen zusätzlich zur Verteidigung so genannte Brennhaare auf ihrem Hinterleib, die mit Widerhaken besetzt sind. Potenziellen Feinden werden diese mit raschen Bewegungen der hinteren Beinpaare entgegengeschleudert (sog. Bombardieren), oder sie dienen als passive Verteidigung, indem sie sich bei Berührung ablösen. In Schleimhäuten und Augen können die Brennhaare zu Entzündungen führen, bei wiederholtem Kontakt mit Brennhaaren kann es aber auch zu allergischen Reaktionen kommen. Auf der Haut führen die Haare zu unangenehmem Juckreiz. Einige Avicularia-Arten spritzen dem vermeintlichen Angreifer Kotflüssigkeit entgegen.
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Oft treffen vor allem Anfänger auf Abkürzungen, welche ihnen nicht geläufig sind. Und dann gibt es noch diese drei Zahlen mit Punkten dazwischen. Hier wird ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht, nachfolgend eine Zusammenstellung der geläufigsten Abkürzungen:
Zahlen: beschreiben das Geschlechterverhältnis x.y.z x = Anzahl Männchen y = Anzahl Weibchen z = Anzahl Tiere mit unbestimmtem Geschlecht (meist Jungtiere)
Beispiel: 2.4.13 wären dann zwei männliche, vier weibliche und dreizehn unbestimmten Geschlechts.
NZ = Nachzucht; meist mit jeweiligem Landkürzel und Jahreszahl z.B. DNZ 06 = deutsche Nachzucht aus dem Jahr 2006
sp. = Art (engl. species) ssp. = mehrer Arten (engl. some species) spp. = Unterarten (engl. subspecies) sspp. = mehrer Unterarten (engl. some subspecies) Beispiel: Anolis ssp. = mehrer Arten der Gattung Anolis Python molurus spp. = eine Unterart (meist unbekannt) der Art Python molurus
Vogelspinnen im Speziellen: FH, Frh: Fresshaut (also FH3 wäre ein Tier nach der dritten Häutung) RH: Reifehäutung (ein adultes Tier)
Ich hoffe das ich das Meiste abgedeckt habe. Sollten Euch noch weitere Abkürzungen einfallen oder Ihr habt einen Fehler entdeckt...meldet Euch,